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Alemannisch | Johann Peter Hebel: Der Bettler

Johann Peter Hebel: Der Bettler

Das Gedicht "Der Bettler" von Johann Peter Hebel (1760-1826) erschien erstmals im Jahr 1803. Das literarisches Schaffen von Johann Peter Hebel als Autor des Gedichtes begann bereits Ende des 18. Jahrhunderts und mündete 1803 in seinem ersten veröffentlichten Werk "Allemannische Gedichte: für Freunde ländlicher Natur und Sitte". Das Gedicht "Der Bettler" ist im Wiesentäler Dialekt geschrieben, eine alemannischen Mundartvariante, die dem Hochalemannischen zugeschrieben wird.

En alte Maa, en arme Maa,
er sprichtich um e Wohltat a.
E Stückli Brot ab Euem Tisch,
wenn`s Eue guete Willen isch !
He jo, dur Gotts Wille !

In Sturm un Wetter, arm un bloß,
gibore bin i uf der Strooß,
un uf der Strooß in Sturm un Wind
erzogen, arm, e Bettelchind.
Druf woni chräftig worde bi,
un d`Eltere sinn gstorbe gsi,
se hani denkt: Saldatetod
isch besser weder Bettelbrot.

I ha in schwarzer Wetternacht
vor Laudons Zelt un Fahne gwacht;
i bi bym Paschal Paoli
in Korsika Draguner gsi,
un gfochte han i wie ne Maa
un Bluet an Gurt un Säbel gha.

I bi vor mengger Batterii,
i bi in zwenzig Schlachte gsi
un ha mit Treu un Tapferkait
dur Schwert un Chugle`s Lebe trait.
Zletscht henn si mi mit lahmem Arm
ins Elend gschickt. Daß Gott erbarm!
He jo, dur Gotts Wille ! "

"Chumm, arme Maa !
I gunn der`s, wienis selber ha.
Un helf der Gott uus dyner Not
un tröst di, bis es besser goht."

Vergelt`s der Gott un dank der Gott,
du zarten Engel, wyß un rot;
un geb der Gott e brave Maa!
Was luegsch mi so biwegli a?
Hesch öbben au ne Schatz im Zelt,
mit Schwert un Roß im wyte Feld?
Biwahr di Gott vor Weh un Laid

un geb dym Schatz e sicher Glait
un bring der ball e gsunde Maa!

`s geht zimli scharf vor Mantua.
`s cha sii, i chönnt der Meldig gee.
Was luegsch mi a un wirsch wie Schnee
un saisch nit: Henk dy Bettelgwand,
dy falsche graue Bart an d`Wand?
Jetz bschau mi recht, un chennsch mi no?
Geb Gott, i seig Gottwilche do !"

"Heer Jesis, der Fridli, mi Fridli isch do!
Gottwilche, Gottwilche, wohl chenn i di no !
Wohl het mi biglaitet dy lieblichi Gstalt
uf duftige Matten, im schattige Wald.
Wohl het di biglaitet mi bchümmeret Herz
dur Schwerter un Chugle mit Hoffnig un Schmerz
un briegget un bettet.

Gott het mer willfahrt
un het mer mi Fridli un het mer en gspart.
Wie chlopft`s mer im Buese, wie bin i so froh!
O Muetter, chumm waidli, mi Fridli isch do!"

| Johann Peter Hebel (1760-1826) | Hochalemannisch | Wiesentäler Dialekt

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