Aufzieren (Fastnacht)
In vielen Städten und Gemeinden im deutschen Südwesten beginnt die närrische Zeit unter anderem mit dem Aufzieren. Unter Aufzieren versteht man das Dekorierten der Straßen, Dörfer und Stadtteile mit Fahnen, bunter Wäsche, Girlanden und Stoffpuppen. Von Straßenseite zu Straßenseite bzw. von Haus zu Haus werden Seile gespannt und diese mit Stofffetzen und dreieckigen Wimpeln verziert. Fehlen darf natürlich vielerorts auch nicht die buntfarbige Wäsche an den Leinen, unter anderem Unterwäsche, Büstenhalter und Schlüpfer in allen Größen, aber auch lange Unterhosen und Nachthemden dürfen im Wind zwischen den Häusern flattern. Dieser Brauch geht auf den Begriff "schmutzige Wäsche waschen" zurück. All das, was unter dem Jahr im Geheimen passiert, darf an der Fastnacht öffentlich gemacht werden. Die bunte Wäsche und Stofffetzen symbolisieren natürlich auch optisch, dass närrisches Treiben besteht. Es ist die Zeit, in der die Narren die Herrschaft in den Rathäusern der Orte übernehmen, bevor die Fastenzeit losgeht.Anzeige