Grabbeigaben in Alemannengräbern
Archäologie, die Wissenschaft der alten Kulturen, gelangt insbesondere aufgrund von Ausgrabungen zu Forschungsergebnissen. Hauptquellen für die Archäologie der Alemannen sind bis heute Funde aus Grabbeigaben. Eine Grabbeigabe ist ein Gegenstand, der einem Toten mit ins Grab gelegt wurde. Oft wurden Tote nicht nur mit ihrem persönlichen Hab und Gut, sondern auch mit solchen Beigaben bestattet, die für die Reise ins Jenseits als notwendig galten. Heute liefern Grabbeigaben wertvolle Hinweise für die zeitliche und ethnische Zuordnung von Funden und geben einen Einblick in die damalige Sachkultur. Vor allem in den zahlreichen südbadischen Reihengräbern des 5. bis 8. Jahrhunderts wurden den Toten die Abzeichen ihres irdischen Status mit ins Grab beigelegt. Die Tradition der Grabbeigaben hörte bei den Alemannen erst auf, als die Toten mehr und mehr bei den neuen Pfarrkirchen ihrer Orte bestattet wurden und die ursprüngliche germanische Religion der Alemannen vom Christentum abgelöst wurde. Typisch für die zeitliche Einordnung der entsprechenden Funde aus den Reihengräbern ist die Analyse von Fibeln (Gewandnadeln). Sie waren zu jener Zeit ein beliebter Modegegenstand der alemannischen Frau. Anhand der Entwicklung der Fibelmode lässt sich heute ein Alemannengrab einer bestimmten Zeitperiode zuordnen. Daher zählen Fibeln als Grabbeigaben zu den wichtigsten Gegenständen zur Erfassung von Geschichte.Anzeige