Schwenningen
Der neue Woody Allen im Capitol
Der New Yorker Rentner Boris (Larry David) kann dabei auf ein Leben voller Ereignisse zurückschauen. Fast wäre er für den Physik-Nobelpreis nominiert worden, was ihm nicht nur Ruhm, sondern auch den galanten Ruf eines Genies eingebracht hat. Auch seine Ehe scheint wie vom Schicksal zurecht gelegt: Verheiratet mit einer Intellektuellen, die sich für Kunst, klassische Musik und Theater interessiert, kommt Boris’ Leben wie eine perfekt komponierte Großstadtnovelle daher. Zu perfekt für den Neurotiker, dessen permanentes Zweifeln und Sinnieren gerade aus der Weisheit und Folgerichtigkeit seiner Entscheidungen herrührt. "Unsere Ehe ist zu rational", moniert Boris, der sich in eine selbstreflexive, im Jazz versunkene und Sein und Zeit hinterfragende Single-Existenz begibt.
Doch Boris wäre kein Alter Ego Woody Allens, wenn nicht der Spott eines ergrauten Zynikers auf die Schönheit jugendlichen Leichtsinns treffen würde: Eines Nachts entdeckt Boris die junge Melodie (Evan Rachel Wood) in einem Müllcontainer. Aus den Südstaaten, den Weiten der amerikanischen Provinz nach New York gereist, sucht die 20-Jährige das große Glück im Großstadtchaos, ohne über einen konkreten Plan, eine Wohnung oder gar Arbeit zu verfügen. Bei Boris sucht sie Unterschlupf, diesem exzentrischen Eigenbrödler, der das naive Mädchen erst widerwillig aufnimmt, ihr dann missmutig die Stadt zeigt, um sich schlussendlich von der Attraktivität und vom Lebenseifer der Provinzlerin gefangen nehmen zu lassen. Sie tröstet ihn, wenn er Schweiß nass gebadet die Treppe hinunterstürzt, dabei die Worte "Ich sterbe, ich sterbe" lauthals ausrufend. Noch kann sie nicht wissen, dass Boris’ Panikattacken nicht Ausdruck körperlichen Leidens sind, sondern ganz tiefenphilosophisch die Abwesenheit menschlichen Sinns thematisieren. "Nein, ich meine nicht jetzt. Ich meine irgendwann, irgendwann muss ich sterben."
Mit amüsanter Leichtigkeit führt die Liebschaft des ungleichen Paars in eine beziehungsreiche Großstadtkomödie. Whatever works eine Satire, die nur ein Woody Allen so beschwingt und pointenreich herausarbeiten kann, eine Ode an die ewige Stadt New York, diesen Mythos, der keinen Kinogänger kalt lassen kann.
Bild: Filmtheater im Capitol
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