Tiefburg Vörstetten
Die Tiefburg in Vörstetten ist eine abgegangene Burg, von der heute keine Mauerreste mehr erhalten sind. Eine durch Luftbilder nachgewiesene Tiefburg in Vörstetten dürfte vor dem 12. oder 13. Jahrhundert erbaut worden sein. Sie wurde 1993 erneut durch ein Luftbild mit konzentrischen Kreisen nachgewiesen. Der Standort grenzt südlich an den Mühlbach in Höhe der unteren Mühle von Vörstetten an. Bis heute ist wenig von der untergegangenen Burg bekannt. Letzte Mauerreste sollen noch Mitte des 18. Jahrhunderts sichtbar gewesen sein. Als frühe schriftliche Quelle, die zumindest ein Indiz für die Existenz einer Burg in Vörstetten liefert, wird in der Literatur meist eine Urkunde aus dem Jahre 1291 genannt. Die kunstvolle Pergamenthandschrift des Schwabenspiegels aus dem Jahre 1287 wurde auch teilweise in Vörstetten geschrieben. Somit liefert der Pergamentkodex konkrete Hinweise auf einen Rittersitz in Vörstetten.Die Handschrift, die heute in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe aufbewahrt wird, enthält den so genannten Schwabenspiegel. Der Schwabenspiegel wird gerne als gängige Rechtsdarstellung des späten Mittelalters bezeichnet, welche im Süden des deutschsprachigen Raumes ihren Geltungsbereich hatte. Das Werk enthält einen land- und einen lehnsrechtlichen Teil. Bis heute unklar sind auch die Besitzverhältnisse während des Hochmittelalter in Vörstetten. Inwieweit die Zähringer Herzöge Herrschaftsrechts innehatten, ist unklar. Durch die spätere Ortsherrschaft der Herren von Falkenstein läge der Gedanke nah. Andererseits war Vörstetten teils Reichsbesitz und es gab freie Leute.
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