Kloster Allerheiligen Schwarzwald
Das Kloster Allerheiligen im Schwarzwald ist ein heute noch als Ruine vorhandenes ehemaliges Prämonstratenser-Chorherrenstift, nördlich des Waldstädtchen Oppenau im mittleren Renchtal gelegen. Über viele Jahrhunderte übte das Kloster religiösen und kulturellen Einfluss auf Gebiete des mittleren Schwarzwalds, insbesondere auf das Rench- und das Achertal, aus. Das Kloster Allerheiligen wurde im Jahr 1196 von der Herzogin Uta von Schauenburg, Tochter des Zähringerherzogs Berthold II., gestiftet. In Allerheiligen lebten Mönche des Prämonstratenserordens. Die Gründung in dem abgelegenen Seitental des Renchtals wurde mit Grundbesitz und Kirchensätzen ausgestattet. Im 13. und 14. Jahrhundert hatte das Kloster Allerheiligen unter anderem Besitz im Renchtal und in der Rheinebene zwischen Sasbach und Offenburg, in Oberkirch und in Oppenau. Um das Jahr 1260 wurde mit dem Bau der gotischen Kirche begonnen, die bedauerlicherweise durch einen Brand im Jahr 1470 zerstört wurde. Daraufhin entstand eine spätgotische Hallenkirche. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert. Durch ein Theologenseminar und ein Gymnasium wurde Allerheiligen weit über seine Grenzen bekannt. Die Säkularisation 1803 brachte das Ende des Konvents. Die Klostergebäude wurden nun versteigert und teilweise abgebrochen. Im Jahr 1804 schlug darüber hinaus der Blitz in das Gotteshaus ein, so dass heute nur noch ein teil der sehenswerten Ruine aus Buntsandstein übrig geblieben ist. Unterhalb der Ruine im ehemaligen Gesindehaus wurde 1995 vom Land Baden-Württemberg ein Informationszentrum eröffnet. Die Klosterruine ist frei zugänglich. Unterhalb der Klosterruine liegen die Allerheiligen-Wasserfälle. Sie gehören zu den größten Wasserfällen des Schwarzwaldes. Die Schluchten sind zusammen mit der Klosterruine besonders im Sommer ein viel besuchter Ort. Über 100 Meter stürzt das Wasser in mehreren Stufen hinab ins Lierbachtal.Anzeige