Martinskirche Müllheim
Die Müllheimer Martinskirche ist ein kulturhistorisch bedeutsames Gebäude der Stadt. Sie steht auf einem römischem Vorgängerbau. Archäologische Ausgrabungen bewiesen, dass sich unter der Kirche Fundamente ein größeres römisches Gebäude befinden. Es zählt zu den größten regional bekannten römischen Bauten und war wohl Kernstück und Mittelpunkt eines großen römischen Landgutes.Hinweise auf eine herrschaftliche Ausstattung fanden sich in Form von Mosaiksteinen und Resten von Wandmalereien, mit denen die Wohnräume ursprünglich ausgestattet waren. Im Südwesteck der Kirche legte man einen boden- und wandbeheizten Raum teilweise frei, bei dem die Beheizung von der Hofseite her vorgenommen wurde. Von dort führt ein Heizkanal in einen Hohlraum unter dem Fußboden. Durch hohle Wandziegel konnten Rauch und Heißluft nach oben abziehen Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Hypokaust-Heizung. "Hypokaust" stammt vom griechischen Wort "hypokauston" für "von unten heizen" ab.
Der Kirchturm der heutigen Martinskirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. In seinem Erdgeschoss, das die Eingangshalle der Kirche bildet, befinden sich wertvolle Wandmalereien aus dem 14.Jahrhundert. Sie stellen das Jüngste Gericht dar. Das Kirchengebäude erhielt seine heutige Gestalt im ausgehenden Mittelalter. Der Kirchenraum erhielt zum Ende des 16. Jahrhunderts eine umfangreiche Dekoration in Gestalt einer gemalten kolossalen Säulengliederung und ornamentalen Fensterrahmung in den Stilformen des deutschen Frühbarock. Heute dient die Martinskirche als Konzertsaal mit einer einzigartigen Akustik.
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