Weingarten: Wo einst die Reben der Haslacher standen
Der Stadtteil Weingarten im Freiburger Westen blickt bereits auf mehr als 50 Jahre Geschichte zurück und wird durch seine zahlreichen Hochhäuser geprägt.Entstanden ist Weingarten aus dem Wohnungsnotstand der Nachkriegszeit in den 1960er westlich von Freiburg-Haslach, dem Dorf, das bereits im Jahr 786 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt wurde. Das zur Markgrafschaft Baden-Durlach gehörende Dorf wurde nach dem Übergang zum Großherzogtum Baden eine selbständige Gemeinde bis zur Eingemeindung nach Freiburg im Jahr 1890. Die Felder der Haslacher lagen zum Großteil westlich des Dorfkerns, genau dort, wo sich heute der Stadtteil Weingarten befindet. Und hier findet man auch das Gewann, das dem jungen Freiburger Stadtteil Weingarten seinen Namen gab.
Das Stück Land mit dem Namen "Weingarten" lag einst rechts der Opfinger Brücke, an dem heute das Gebäude des Interkulturellen Kinder- und Familienzentrum Freiburg der AWO und das Hochhaus Krozinger Straße 52 stehen. Urkundlich erschien es bereits im Jahr 1327 als "wingarten" im Adelhauser Urbar. Der mittelhochdeutsche Begriff "wingart" bedeutet Weingarten bzw. Grundstück, auf dem Reben in der Ebene angebaut werden. Vom Weinbau in Weingarten ist natürlich nichts mehr erhalten. Doch während früher das alte deutsche Sprichwort "Die süßesten Trauben hängen am höchsten" galt, heißt es heute: "Von de Hochhiiser z`Wigarte häsch de beschde Usblick uf Friburg".
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