Bischofskreuz Freiburg
Als Bischofskreuz bezeichnet man in Freiburg heute eine Straßenbahnhaltestelle und einer nahe gelegenen Straße im Freiburger Stadtteil Betzenhausen-Bischofslinde sowie ein historisches Kreuz. Letzteres geht auf eine überlieferte Geschichte aus dem Mittelalter zurück. Nach der Übergabe der Macht von den Zähringer Herzögen an die Grafen von Urach, die sich daraufhin Grafen von Freiburg nannten, kam es sehr bald zu Streitigkeiten zwischen den neuen Machthabern und den Freiburger Bürgern. Im Jahr 1299 zerstörten Freiburger Bürger die Burg auf dem Schlossberg, damals Sitz der Grafen von Freiburg. Daraufhin kam es zu einer Belagerung Freiburgs durch ein Heer der Grafen unter aktiver Mithilfe des Straßburger Bischofs Konrad III. von Lichtenberg, ein Schwager des Grafen. Durch die folgenden Kämpfe vor den Toren der Stadt auf den Matten (Wiesen) des Dorfes Betzenhausen wurde der Bischof während den Kampfhandlungen schwer verletzt und starb an den Folgen seiner Verletzungen.Der Legende nach war es ein Metzger Namens Hauri, der sich mutig in den Kampf stürzte und den Bischof mit einem Speer die tödlichen Verletzungen zuführte. Noch heute dürfen aufgrund dieser mutigen Tat – so gesehen durch die damaligen Bürger der Stadt - die Metzger an Fronleichnam den Prozessionszug anführen. Auf den Tod des Bischofs folgte ein Waffenstillstand und Freiburg konnte sich in der weitern Zukunft weitgehend aus der Abhängigkeit der Grafen von Freiburg befreien. Für den Tod des Bischofs wurde zum Zeichen der Sühne einige Zeit später das Sühnekreuz aufgestellt, das bis heute erhaltene Bischofskreuz. Später folgte eine kleine Kapelle zum Schutze des Kreuzes und aus dem einstmals gegen Freiburger Bürger kämpfender Bischof wurde ein Heiliger. Viele Menschen pilgerten aus der ganzen Region an die Kapelle mit dem Bischofskreuz. Die ursprüngliche Kapelle wurde 1787 zerstört. Leider verlor auch das Kreuz im Laufe der Zeit und der zunehmenden Vernachlässigung im 19. Jahrhundert seinen linken Arm. Glücklicherweise konnte aber das Kreuz in seinem jetzigen Zustand konserviert werden. Seit 100 Jahren schützt ein kleiner Schutzbau das alte Sühnekreuz.
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