Bergbau am Birkenberg im Möhlintal
Das mittelalterliche Bergbaurevier am Birkenberg bei St. Ulrich, heute ein Ortsteil von Bollschweil im Hexental, erstreckt sich auf eine Fläche von über 20 Hektar und ist heute fast vollständig von Wald bedeckt. Als im Mittelalter hier nach Rohstoffen gegraben wurde, war der Berg auf seiner ganzen Fläche kahl. Bisher entdeckte man bei Ausgrabungsarbeiten mehrere parallel verlaufende Erzgänge, die Silber-, Blei- und Kupfererze führen. Um an das damals wertvolle Silber zu gelangen, man verwendete es überwiegend zur Herstellung von Münzen, wurden die Grabungsgänge im Mittelalter bergmännisch erschlossen und in harter Arbeit die Rohstoffe abgebaut.Hierzu wurden vor allem am Nordhang des Birkenberges im 12. bis 14. Jahrhundert zahlreiche Stollen und Schächte angelegt. Einige Pingenreihen und Halden zeugen noch heute vom mittelalterlichen Bergbau. Rechts neben der Straße sieht man noch die Reste eines künstlich angelegten Staudammes, dessen angetaute Wasserkraft man sich zu Nutze machte. Am nördlichen Berghang selbst stand die Wehr- und Wohnburg der Snewlins. Sie hatten die Bergbaurechte im Tal. Die Birchiburg bewachte aber nicht nur den Bergbau, sondern auch den Zugang zum oberen Möhlintal. Die bisher archäologisch gesicherten Daten lassen auf Bewohner schließen, denen es an nichts gemangelt hat. Die Burg wurde vermutlich von Freiburger Truppen im 14. Jahrhundert zerstört.
Am Birchiberg abgebaut wurden insbesondere silberhaltige Fahlerze, Bleiglanz und edle Silbererze. Neben dem Silber wurden auch Kupfer und Blei als Wertmetalle aus dem Erz gewonnen. Noch heute lässt sich in den Talsedimenten am Ausgang des Möhlintals und in der und am Ausgang des Hexentals in die Rheinebene ein deutlich erhöhter Bleigehalt nachweisen, der auf die mittelalterliche Aufbereitung und der Verhüttung der Erze am Birkenberg zurückzuführen ist. Der Bergbau am Birchiberg wurde vermutlich im 15. Jahrhundert eingestellt. Der bergbauhistorische Lehrpfad Birchiburg erschließt heute das ehemalige Bergbaurevier am Birkenberg.
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