Schlatt im Breisgau
Schlatt ist ein Ortsteil der Stadt Bad Krozingen, einem Kurort südlich von Freiburg im Breisgau gelegen. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf Schlatt im Jahre 1130 als "Slatha" und befand sich ursprünglich im Besitz der Zähringen Herzöge. In weiteren schriftlichen Überlieferungen finden sich ebenso die Bezeichnungen "Slatt", Slat und Schlatte. Das Wort leitet sich aus dem Althochdeutschen Wort für eine "wasserreiche, feuchte, sumpfige Stelle" ab. Die Zähringer setzten in Schlatt Ministeriale ein, so dass das Dorf bis ins 15. Jahrhunderts einen einfachen Ortsadel hatte. Begütert waren in Schlatt während des Mittelalters einige regionale Klöster und die die Herren von Staufen. Ein Ritter Werner von Staufen, wahrscheinlich Teilnehmer eines Kreuzzuges und Vogt des Klosters St. Trudpert im Münstertal, wurde im Jahre 1271 als Mitbegründer des "Hauses des heiligen Lazarus" in Schlatt schriftlich überliefert. Bei den Lazaritern handelt es sich um einen militärischen sowie hospitalischen Orden. Wegen Armut und Verschuldung verkauften die in Schlatt ansässigen Lazariter im Jahre 1362 ihr Kloster mit Kirche, Mühle, Bad und Leprosenhaus an die Ordenshaus der Johanniter von Freiburg. Deren deutsches Malteser Großpriorat wurde im 15. Jahrhundert nach Heitersheim verlegt.Als Teil des Malteser-Fürstentums Heitersheim blieb Schlatt bis Ende 1805 unter der vorderösterreichischen Landesherrschaft.Ein besonderes Wahrzeichen von Schlatt ist die im Jahr 1275 erbaute St. Sebastian-Kirche. St. Sebastian gilt als der Schutzheilige der an Lepra leidenden Menschen. Nebenpatrone der Kirche sind St. Apollinaris von Ravenna (Bischof und Märtyrer) und der heilige Fridolin, ein Apostel der Alemannen und Begründer des Kloster Säckingen am Hochrhein. St. Apollinaris steht in enger Beziehung der als heilkräftig geltenden Schlatter Quelle, häufig auch als "Lazariter-Quelle" bezeichnet. Sie entspringt bis heute am steil abfallenden Südwestabhang des Schlatter Berges und gilt als wasserstärkste Oberflächenquelle der oberen Oberrheinebene. Bis ins 18. Jahrhundert war es örtlicher Brauch, die Neugeborenen in die Schlatter Quelle zu tauchen und sie anschließend auf dem Apollinaris-Altar dem Schutz dieses Heiligen anzuvertrauen. Im Jahre 1974 wurde das Dorf Schlatt, wo bis heute die Landwirtschaft mit Spargel und Erdbeeren sowie der Weinbau immer noch eine bedeutende Rolle spielen, im Zuge einer Verwaltungsreform Ortsteil der heutigen Stadt Bad Krozingen.
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