Film: Tannöd

Mit TANNÖD präsentiert das Filmtheater im Capitol, in der Alleenstraße 24 in VS-Schwenningen am Sonntag, 17. 1. Um 20:30 Uhr und Montag, 18.1. um 18 Uhr ein packendes und atmosphärisch dichtes Drama nach dem gleichnamigen Bestseller von Andrea Maria Schenkel, die für ihren Roman mit dem Deutschen Krimipreis 2007 ausgezeichnet wurde. Bettina Oberli die mit "Die Herbstzeitlosen“ einen der erfolgreichsten Schweizer Filme der letzten Jahre drehte, inszeniert eine fesselnde Geschichte über ein Dorf und seine düsteren Geheimnisse mit einem herausragenden Darstellerensemble.

Abgelegen im blauschwarzen Tannenwald liegt der Mordhof. Hier wurde die gesamte Familie Danner brutal mit der Spitzhacke erschlagen. Als zwei Jahre später die 26–jährige Kathrin (Julia Jentsch) im Dorf auftaucht, um ihre Mutter zu beerdigen, gehen noch immer Angst und Schrecken um im Ort. Bald erkennt sie hinter dem dichten Netz aus Lügen und Schweigen eine tiefe Schuld im Dorf und ahnt, dass der Fall mehr mit ihr zu tun hat, als ihr lieb sein kann ...

Niemand im Dorf hat von der grausamen Tat etwas mitbekommen. Und gefunden hat man die Leichen erst Tage später, im Stadel unter dem Stroh oder in ihren Betten. Wundern tut es aber keinen, war doch der alte Danner (Vitus Zeplichal) ein Tyrann und Geizhals, der es sich mit jedem in der Umgebung verscherzt hatte. Seine tieffromme Frau (Lisa Kreuzer) sprach mit niemandem, und die Kinder von der Tochter Barbara sollen vom alten Danner gewesen sein. Auf dem Hof hat die Sünde gewohnt, und vielleicht hat sie alle der Teufel geholt. Denn den Mörder hat man nie gefunden. Die Leute sind überzeugt, dass es ein Fremder war, denn zu so einer grausamen Tat ist einer von ihnen nicht fähig.

TANNÖD ist eine Adaption, die sich nicht an der Vorlage herunterschlängelt, sondern ihre eigene filmische Form findet. Gedreht wurde in der Eifel und im Sauerland, gesprochen wird eine Kunstsprache, die ans Bayrische angelehnt ist und von allen Figuren bis auf Kathrin beherrscht wird, welche nicht nur dadurch eine Fremde ist. Es ist ein psychologisches Drama mit kriminalistischen Elementen. Daher steht nicht nur die Frage im Raum "Wer war’s?", sonder auch "Wer hat wie viel Schuld?" Denn bekanntlich hat ja jeder seine Leichen im Keller. Manch einer weiß um seinen Kellerbestand, manch anderer weniger.

Die schweizerische Regisseurin Bettina Oberli hat einen Film geschaffen, der durch Spannung und psychologische Tiefe den Zuschauer mitnehmen wird. Nicht zuletzt Monika Bleibtreu glänzt in ihrer letzten Rolle durch intensives Spiel.