Michael Verhoeven zu Gast im Filmtheater im Capitol

Villingen-Schwenningen. Er gehört zu den Großen und Stillen im Land, der in Berlin geborene Münchner Filmemacher. Seine Verdienste um den deutschen Film spielt er bescheiden herunter:

`Die Reizthemen haben mich halt angepackt.‘ Das Filmtheater im Capitol, Alleenstraße 24, VS-Schwenningen, würdigt sein Schaffen am Sonntag 1. November und Montag 2. November und zeigt neben seinem neusten Film „Menschliches Versagen“ auch seinen 1991 für den Oscar-Nominierten Film „Das schreckliche Mädchen“. Sein Schauspielerisches Können wurde bereits früh bekannt als er an der Seite von Peter Kraus und Paul Dahlke ein Rolle in dem Kästner Klassiker „Das fliegende Klassenzimmer“ übernahm. Dieser Film ist am Sonntag, 1. November um 16 Uhr zu sehen. Michael Verhoeven, wird am Sonntag im Anschluss an die Film zum Gespräch dem Publikum zur Verfügung stehen.

Michael Verhoeven ist dem Publikum als Filmregisseur, Autor und Produzent bekannt aber auch als Ehemann von Senta Berger. Er wurde 1938 in Berlin geboren und ist der Sohn des Schauspielers und Regisseurs Paul Verhoeven. Seit 1966 ist er mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet.

Michael Verhoeven begann seine Karriere zunächst als jugendlicher Darsteller in Filmen der 1950er Jahre, entschloss sich aber dann, zunächst Medizin zu studieren, promovierte 1969 und arbeitete einige Jahre als Arzt. Ende der 1960er Jahre gründete er die Filmproduktionsfirma Sentana gemeinsam mit seiner Ehefrau Senta Berger und begann, als Regisseur Filme zu drehen.

Oscar®-Nominierung
1971 erhielt er den Bundesfilmpreis für seinen vieldiskutierten experimentellen Anti-Vietnamkriegs-Film "O. K.", der auf der Berlinale für einen großen Skandal sorgte und dazu führte, dass der Wettbewerb abgebrochen wurde und ohne Preisverleihung blieb. Im Rahmen der Berlinale 2010 wird „OK“ wieder aufgeführt.
1982 verfilmte er die Geschichte der Geschwister Scholl in "Die weiße Rose", und für seinen Film "Das schreckliche Mädchen" (1990) erhielt er eine Oscar®-Nominierung als bester ausländischer Film. Diese beiden Filme und weitere, die sich mit der Geschichte des Dritten Reichs beschäftigten, sorgten dafür, dass Michael Verhoeven zu einem der wichtigsten politischen deutschen Filmregisseure wurde. Dem Fernsehpublikum wurde Michael Verhoeven bekannt durch die Produktion der Serie "Die schnelle Gerdi", mit seiner Ehefrau Senta Berger in der Hauptrolle.


„Das fliegende Klassenzimmer“ Sonntag, 1. November um 16 Uhr
Erich Kästner selbst hielt Das fliegende Klassenzimmer für seine beste Kindergeschichte. Da gibt es ein idyllisch in den verschneiten Bergen gelegenes Gymnasium. Es ist kurz vor Weihnachten. Ein Theaterstück wird geprobt. Es soll den äußerst anschaulichen Geographieunterricht von Hauslehrer "Justus" darstellen. Bis die Aufführung endlich stattfindet, nach deren Ende alle Jungen zu ihren Eltern in die Weihnachtsferien fahren, geschehen aber noch so einige Überraschungen. Michael Verhoeven kann man in diesem Film als Schauspieler, neben Peter Kraus, Paul Dahlke und Erich Kästner erleben.

„Das schreckliche Mädchen“, nach einem authentischen Fall
Mit einem Jubelsturm auf der Berlinale aufgenommen: Michael Verhoevens Oscar-nominiertes Meisterstück! Die Klosterschülerin Sonja erforscht für einen Aufsatz-Wettbewerb die Rolle ihrer Heimatstadt Pfitzing im Dritten Reich. Bei ihren Recherchen stößt sie plötzlich auf klare Ablehnung. Bürger und Ämter verweigern jegliche Kooperation. Oscar Nominierung 1991, Silberne Bär 1990, Bundesfilmpreis in Gold für Lena Stolze,
Sonntag, 1. November um 18 Uhr und Montag 2. November um 20:30 Uhr

Menschliches Versagen
In seinem Film "Menschliches Versagen" geht der renommierte, vielfach preisgekrönte Autor und Regisseur Michael Verhoeven daran, anhand der konkreten Geschichten von Betroffenen den Vorgang der Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung und schließlich Deportation der jüdischen Mitbürger aufzuzeigen. Wie kann es sein, dass ein so eklatantes Unrecht durch immer neue Gesetze rechtsförmig gemacht wurde? Warum haben sich die damit befassten Behörden so intensiv, oft übereifrig am Holocaust beteiligt? Warum haben die meisten nicht-jüdischen Deutschen so wenig dagegen unternommen?

Sonntag, 1. November um 20: 30 Uhr und Montag 2. November um 18 Uhr
Infos: www.filmtheater-im-capitol.de, Infotelefon: 07721/ 406811.