Andreas Feininger - Fotografie – Die Sprache des Sehens

Ort: Museum für Neue Kunst

Mit Andreas Feininger, einem der Pioniere der Fotografie im 20. Jahrhundert, widmet sich das MNK dem Medium, das wie kein anderes die Kunst der Moderne bis zur Gegenwart verändert hat. Ohne das Wissen von der fast wirklichkeitsidentischen und zugleich manipulierbaren Wiedergabemöglichkeit der Welt sind Malerei, Skulptur und Graphik seither nicht mehr denkbar.

Andreas Feininger studierte am Bauhaus Architektur und wurde zu einem Klassiker der Fotokunst. Über viele Jahre arbeitete er als Redaktionsfotograf für das Life Magazin in New York. Mit der Kamera war er ein Perfektionist, der sich mit seiner Kunst dem hohen Anspruch nach Klarheit und Funktionalität im Bild stellte. Seine Forderung nach größtmöglicher Einfachheit – des "keep it simple" – versuchte er in jedem seiner Bilder zu verwirklichen.

Als Sohn des Malers Lyonel Feininger wurde er 1906 in Paris geboren und wuchs in Berlin, Weimar und Dessau auf. Seine Jugend war eng verbunden mit den Stationen des legendären Bauhauses. Dort wurden sein Denken und seine Prinzipien im Umgang mit dem Medium Fotografie geprägt. Als es für ihn in den 30er Jahren als Jude in Deutschland keine Möglichkeit mehr gab, Arbeit zu finden, ging er über Zwischenstationen in Paris und Schweden nach New York und vollzog so in umgekehrter Richtung den Weg seines Vaters, der als junger Mann von Amerika nach Deutschland gekommen war.

Die für das MNK zusammengestellte Ausstellung zeigt Feiningers große Themenkomplexe der Stadtansichten und der Naturmotive in einer repräsentativen Auswahl aus dem Nachlass des Künstlers.