Wintersport im deutschen Südwesten
Im Schwarzwald gibt es mehr als 70 Gipfel über der 1000er-Marke, die in der kalten Jahreszeit eine dauerhafte Schneedecke besitzen. Wenn es geschneit hat, ist auch die Schwäbische Alb ein Winterwunderland. Vor allem Langläufer genießen hier paradiesische Verhältnisse.Der Wintersport blickt im deutschen Südwesten auf eine lange Geschichte. Wintersport ist eigentlich eine Sammelbezeichnung für alle auf Schnee und Eis betriebenen Sportarten wie Biathlon, Skifahren, Bobfahren, Eislaufen, Eishockey, Eisschießen, und Rodeln. Doch für die meisten Menschen steht der Skisport bzw. das Skifahren an erster Stelle. Das Laufen auf Skiern über Schneeflächen zum Zweck der persönlichen Erholung oder des sportlichen Wettkampfs hat sich in den letzten Jahren zu einem Breitensport in den kalten Monaten entwickelt.
Der Ski als Fortbewegungsmittel ist vermutlich sogar älter als das Rad. Schon vor über 4000 Jahren haben die Menschen im hohen Norden Europas dem heutigen Ski ähnliche Bretter zur Fortbewegung in verschneiter Landschaft genutzt. In Skandinavien fand man in einem Moor Jahrtausende alte Skier. Der Begriff "Ski" ist norwegisch und bedeutet in etwa so viel wie "gespaltenes Holz". Bis ins 20. Jahrhundert hinein bestand der Ski auch hauptsächlich aus Holz, später zunehmend aus Metall, Glasfaser und Kunststoff. Bereits 1870 erfand der Norweger Sondre Auersen Norheim (1825-1897) den taillierten Ski, der Kurvenfahrten erleichterte und als Vorläufer des heutigen Carving-Skis gilt. Die Bindung bestand in jenen Tagen noch aus geflochtenen Weidenzweigen.
Die Geschichte des Skisports geht in das ausgehende 19. Jahrhundert zurück. Er hat sich aus der ursprünglichen Benutzung von Schneeschuhen und Skiern verschiedenster Art zur Jagd oder als Verkehrsmittel zum Sport- und Freizeitgerät entwickelt. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden in Skandinavien die ersten Laufwettbewerbe statt. Ein erstes Damenskirennen erregte 1897 auf dem Feldberg im Schwarzwald Aufsehen und galt als eine Sensation. Im Jahr 1891 gründeten Fritz Breuer, Oskar Faller, Carl Schlimbach, Karl Thoma II und III und Rudolf Thoma in Todtnau den ersten deutschen Skiclub. Im Jahr 1905 wurde der Deutsche Skiverband ins Leben gerufen. Seit 1924 werden die ersten olympische Winterspiele durchgeführt, in deren Mittelpunkt natürlich die Skisportwettbewerbe standen. Im 19. Jahrhundert bereisten vor allem die Briten das europäische Festland und entdeckten die Schweizer Alpen, den Schwarzwald sowie das Mont Blanc Massiv als ihre Wintersportregion und förderten damit den Aufbau des Fremdenverkehrs.
Erst 1936 wurde der Alpine Skisport in Garmisch-Partenkirchen in die olympischen Wettbewerbe aufgenommen, wenn auch nur als Alpine Kombination. 1948 wurden zum ersten Mal Abfahrtsrennen und Slalomwettbewerbe für Frauen und Männer ausgetragen, 1952 kamen in Oslo der Riesenslalom, 1988 in Calgary der Super G hinzu. Im wettkampfmäßigen Skisport wird heute unterschieden zwischen alpinen und nordischen Wettbewerben. Zum alpinen Skisport gehören Abfahrtslauf, Riesenslalom und Slalom mit Parallelslalom für Männer und Frauen. Die nordischen Wettbewerbe sind Biathlon, Langläufe und Verfolgungswettkämpfe im klassischen und freien Stil für Männer und Verfolgungswettkämpfe im klassischen und freien Stil für Frauen sowie das Skifliegen und das Skispringen. Im Naturpark Südschwarzwald ist mit 1400 Kilometern das größte zusammenhängende Loipennetz Deutschlands ausgeschildert. Herrliche Ausblicke begleiten den Langläufer auch auf dem gut 100 Kilometer langen Fernskiwanderweg zwischen Schonach im mittleren Schwarzwald und dem 1414 Meter hohen Belchen im Süden.
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