Nenzingen

Nenzingen liegt nordöstlich des Nachbarortes Orsingen, mit dem es im Zuge Gemeindereform seit 1975 die Gemeinde Orsingen-Nenzingen bildet. Die günstige Lage Nenzingens im nordöstlichen Hegau bot Menschen schon vor Jahrtausenden günstige Siedlungsbedingungen. Der Würmgletscher in der letzten Eiszeit hat vor rund 10000 Jahren mit seinem abfließenden Wasser die heutige Landschaft geformt. Gräberfunde aus der Hallstattzeit (800-450 v.Chr.) deuten auf eine keltische Besiedlung hin. Ein umfangreiches Gräberfeld aus dem 6. bis 7. Jahrhundert nach Christus gibt Aufschluss über die Ansiedlung der sesshaft gewordenen Alemannen.

Nenzingen wurde bereits im Jahr 839 n.Chr. in einer Urkunde des Klosters Reichenau schriftlich genannt, als Kaiser Ludwig der Fromme dem Kloster Reichenau u.a. auch Grundstücke in Nenzingen schenkte. Das Dorf gehörte später zur Landgrafschaft Nellenburg und kam nach dem Aussterben der Grafen von Nellenburg ab 1423 an das Haus Habsburg. Am 25. März 1799 fand bei Nenzingen eine große Schlacht statt, die fälschlicherweise als Schlacht bei Stockach in die Geschichte einging. Das Dorf lag bei den Auseinandersetzungen zwischen den Stellungen der Österreicher und Franzosen. Im Jahr 1805 kam Nenzingen an das Haus Württemberg und 1810 schließlich an das Großherzogtum Baden.