Wieslet im Kleinen Wiesental
Wieslet liegt im kleinen Wiesental an der Stelle, wo die kleine Wiese in eine ruhige Talaue mündet. Wieslet ist von der Struktur her ein Haufendorf und erstreckt sich halbkreisförmig um seine Kirche beiderseits der Kleinen Wiese. Der Bereich um die Brücke bildet den Ortskern. Die Verwaltungszugehörigkeit betreffend, gehört die Gemeinde seit 1936 zum Landkreis Lörrach und warbis Ende 2008 Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Kleines Wiesental. Daraus hat sich seit 2009 die Gemeinde Kleines Wiesental gebildet. Wieslet besteht darüber hinaus neben dem Hauptort aus dem Ortsteil Eichholz mit Henschenberg.Früher stand auf einem Bergkegel nahe des Ortes eine Burg, von der aus der Handelsverkehr in das kleine Wiesental kontrolliert wurde. Die Burg wurde während des großen Erdbeben von 1356, bei dem auch fast die gesamte Stadt Basel im Trümmern lag, zerstört und danach vermutlich wieder aufgebaut. Die Menschen in der Umgebung benutzten die Burg spätestens ab dem 16.Jahrhundert als Steinbruch, weshalb heute kaum mehr etwas erhalten ist. Ehemalige Burgbesitzer und Ortsadel im Mittelalter waren die Herren von Rotenberg, die mit den Herren von Rötteln verwandt waren. Sie trieben mit anderen adligen Familien die Rodung und Besiedlung des Kleinen Wiesentals voran.
Im Jahre 1525 empörten sich wie in vielen Gegenden Deutschlands auch in rund um Wieslet die Bauern gegen die Herren wegen hoher Abgaben und der Frondieste. In diesem Bauernkrieg trat ein Hafner aus "Wyslit" als regionaler Anführer hervor. Er musste fliehen, wurde aber gefangengenommen und auf dem Kapf vor der Burg bei Wieslet hingerichtet. Wieslet wird urkundlich erstmals im Jahr 1157 erwähnt. Die Bewohner des Dorfes lebten seit vielen Generationen von der Land- und Waldwirtschaft. Im 20. Jahrhundert wurde die traditionelle Arbeit aber weitgehend durch Arbeitsplätze in die nahe liegenden Städten ersetzt.
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