Schloss Karlsruhe

Im Zentrum von Karlsruhe liegt der weite Schlossplatz mit dem von Friedrich von Keßlau teilweise nach Plänen von Balthasar Neumann erbauten Schloss. Der Dreiflügelbau mit dem zurückgesetzten achteckigen Turm wurde zwischen 1752 - 1785 an der Stelle des zwischen 1715 und 1719 entstandenen bescheidenen Ruhesitzes von Markgraf Karl Wilhelm errichtet, der den Namen "Carols Ruhe" hatte. Die Grundsteinlegung für "Carols Ruhe" erfolgte bereits am 17. Juni 1715. Im gleichen Jahr erließ Markgraf Karl Wilhelm einen Privilegienbrief. Durch die Gewährung besonderer Rechte – wie Religionsfreiheit, unabhängige Justiz, Steuerbefreiung, Befreiung von Leibeigenschaft – sollten Ansiedlungswillige für die Gründung einer neuen Stadt angelockt werden. Im Gegenzug mussten sich die Neubürger von Karlsruhe allerdings einem vorgegebenen, einheitlichen Gestaltungsmodell der Stadt unterwerfen. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts war das Karlsruher Schloss baufällig geworden. So musste Markgraf Karl Friedrich, der 1746 die Nachfolge seines Großvaters Karl Wilhelm antrat, grundlegende Umbaumaßnahmen am Schlossgebäude durchführen.

Unter Karl Friedrich erhielt das Karlsruher Schloss schließlich die Form, in der es sich auch heute äußerlich präsentiert. Dem Mittelflügel des Schlosses ist ein säulentragender balkonartiger Anbau (Altan) vorgelegt, der Dreiecksgiebel darüber zeigt das Badische Wappen. Bis 1918 war das Schloss die Residenz der Markgrafen und Großherzöge von Baden. Doch nach einem verheerenden Bombenangriff im Jahr 1944 brannte das Schloss völlig aus. Zwischen 1950 und 1963 wurde das Schloss Karlsruhe wieder aufgebaut, wobei die Innenräume jedoch nicht im ursprünglichen Zustand rekonstruiert wurden. Heute beherbergt das Schloss mit dem Badischen Landesmuseum die bedeutendste kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung Badens. Im Untergeschoss sind Funde aus der Ur- und Frühgeschichte des Landes ausgestellt. Nebenan werden die Römer am Oberrhein dokumentiert. Die Antikensammlung im Erdgeschoss ist eine der umfangreichsten in Deutschland.