Glasbach Herdern

Der Glasbach ist ein Bach im Freiburger Norden, der auf der Gemarkung des Stadtteils Herdern fließt. Die flüssige Seele Herderns sammelt sein Wasser unterhalb des Rosskopfs (737m). Der Glasbach durchfließt dann den Stadtteil Freiburg Herder von Osten nach Westen und gibt sein Wasser schließlich in der Habsburgerstraße an den nördlichen Gewerbekanal Freiburg ab. Schon im Mittelalter nutze man das Wasser des Glasbachs für die Bewässerung der Felder. Vermutlich trieb die Kraft des Wassers früher auch mal Pochen an, den im ältesten Freiburger Stadtteil wurde zeitweise Bergbau betrieben. Während der Glasbach heute weitgehend kanalisiert ist, war er in früherer Zeit eine wichtige Lebensader der Herdermer Landwirtschaft. An mehreren Stellen wurde das Wasser in kleine Kanäle (Runzen) abgeleitet und die Felder rechts und links der heutigen Hauptstraße wurden mit dem kostbaren flüssigen Rohstoff bewässert.

In einer Runzordnung wurden die Abflussmenge und die Pflege der angelegten Kanäle strengstens geregelt. Während in den warmen Sommermonaten fast kein Wasser im Glasbach fließt, ändert sich die Situation schlagartig bei andauerndem Regen. Innerhalb kurzer Zeit vervielfacht sich die Wassermenge und der Glasbach steigt innerhalb weniger Stunden von einem Rinnsaal zu einem reisenden Bach. Dies ist unter anderem die Folge einer zunehmenden Flächenversiegelung. Zuletzt war der Glasbach 1985 massiv aus seinem "Kasten" herausgetreten und überschwemmt die Hauptstraße für einige Tage. Seither gibt es immer wieder Bestrebungen, dem eingezwängten Bachverlauf einen naturnahen Charakter zu geben, die Fliessgeschwindigkeit zu drosseln sowie Flora und Fauna entlang des Baches anzusiedeln.