Belzmühle Ettenheim

Die Belzmühle war eine ehemalige Mühle am Rande der Ettenheimer Altstadt, von der noch einige Gebäudeteile erhalten sind. Die Belzmühle wurde bei der Erhebung des Bodenzinses im Jahr 1659 erstmals schriftlich genannt. 1721 ist sie im Gemarkungsatlas als "Walchmühle bzw. Reibenmühle" erwähnt. An den Mühlenkomplex angebaut war eine "Lohemühle", welche den örtlichen Rotgerbern gehörte und erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde. Im Jahr 1790 gab es noch acht Rotgerber in Ettenheim. Sie mahlten in der Belzmühle die Eichen- und Fichtenrinde für die Gerbung. Auf der linken Seite der Mühle befand sich das Mühlrad des Müllers, rechts das Wasserrad der Lohmühle. Müller und Gerber konnten sich das Wasser nur teilen, indem sie es zu verschiedenen Zeiten zu nutzen. Denn oft trug der Ettenbach nicht genügend Wasser. Die Nutzung des Wassers war auch häufig Grund für Streit, der dann sogar den Rat der Stadt beschäftigte. Ab 1930 war die Mühle stillgelegt. Von 1937 bis 1983 wurde in dem Anwesen nochmals eine Rotgerberei betrieben. Schließlich wurde 1997 das Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.