Europastadt Breisach
Breisach wird gerne als Europastadt bezeichnet. Eine erste urkundliche Erwähnung von Breisach geht in das Jahre 369 n.Chr. zurück, als Kaiser Valentin I. seine römischen Soldaten in Breisach besuchte. Heute ist die Stadt ein Mittelzentrum mit rund 15.000 Einwohnern. Vom 12. bis 15. Jahrhundert wurde das Breisacher Münster mit einem romanischen und einem gotischen Turm erbaut. Im Mittelalter war Breisach einer der stärksten Festungen am Oberrhein. Während der französischen Besetzung, 1638 bis 1700 wurde Breisach zur stärksten Festung Frankreichs durch Vauban ausgebaut. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Breisach im Februar 1945 zu 85% zerstört. Die leidvollen Erfahrungen der Breisacher Bevölkerung als Grenzstadt über die Jahrhunderte mit immer wieder wechselnden Landeszugehörigkeiten und ständigen Kriegsbedrohungen und Zerstörungen haben tiefe Spuren hinterlassen.Dies war wohl auch ausschlaggebend, warum sich die Breisacher Bevölkerung bei der ersten von der Europaunion initiierten Probeabstimmung am 9. Juli 1950 mit rund 96 Prozent für die Schaffung eines "Bundesstaates Europa" aussprach. Breisach als erste Europastadt fühlt sich bis heute diesem ersten europäischen Abstimmungsergebnis verpflichtet und pflegt, bis 1997 Standort einer französischen Garnison, insbesondere partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen zu den Nachbarn jenseits des Rheines. Auf dem Breisacher Eckartsberg wurde Öl in einer Schüssel nach dem 2. Weltkrieg entzündet. Diese Flamme brennt heute als grünes elektrisches Licht weiter und erinnert daran, ein gemeinsames Europa zu schaffen. Zur Erinnerung wurde darüber hinaus 1962 der Europabrunnen auf dem Werd errichtet. Ein Menschenpaar aus Bonze schreitet gemeinsam nach Europa.
Anzeige