Kurzbeschreibung
Der Kraichgau fängt immer woanders an ... Karlsruhe/Bruchsal (pm/gedo) Restlos vergriffen – und gleich in aktualisierter Bearbeitung wieder neu aufgelegt: Thomas Adams „Kleine Geschichte des Kraichgaus“, erstmals im Juli 2010 beim G. Braun-Buchverlag in Karlsruhe erschienen, ist aufgrund der anhaltend starken Nachfrage in zweiter Auflage herausgekommen. Wobei für Autor und Verlag gleichermaßen wichtig war, nicht einfach einen unveränderten Nachdruck auf den Markt zu bringen, sondern die aktuellen Entwicklungen des vergangenen Jahres zu berücksichtigen. Dass im Sinsheimer Stadion das „kleine Finale“ der Frauen-Fußballweltmeisterschaft mit dem Spiel um Platz drei ausgetragen wurde, findet daher nun ebenso Erwähnung wie neueste archäologische Entdeckungen im Römerdorf Stettfeld sowie die Kampagne rund um das „Weinland Kraichgau“, die in touristischen Schildern an den Autobahnen der Region sichtbar zum Ausdruck kommt.Dazu gesellen sich zahlreiche kleinere Einschübe und Ergänzungen, die Adam während seiner Lesereise durch den gesamten Kraichgau vielerorts hat sammeln können. Denn an mehr als vierzig Stationen ist der Autor seit vergangenem Sommer und noch bis Frühjahr 2012 unterwegs, um zwischen Besigheim und Heidelberg, zwischen Mühlacker und Aglasterhausen über sein Werk zu sprechen. Heimatvereine und Bildungswerke, Bibliotheken und Buchhandlungen haben ihn eingeladen, und kein Ort, von dem er nicht nach angeregten Gesprächen wieder neue Anregungen mitgenommen hätte – in die zweite Auflage sind etliche davon eingeflossen.
Wobei es eine Erfahrung gibt, die Adam während seiner Lesereise geradezu als „historische Kontinuität“ der Kraichgauer Regionalgeschichte erlebt. Denn vor fast hundert Jahren schrieb der Geograph Friedrich Metz erstmals aus landeskundlicher Perspektive über diese Gegend und vermerkte bereits damals sinngemäß: Egal wo und wen man im Kraichgau nach dessen Ausdehnung oder Grenzen frage, überall erfahre man eigentlich nur, dass er gerade hier nicht sei und erst woanders, ein Stück weiter weg hinter dem übernächsten Nachbarort anfange. Ähnliches wiederholt sich nach Adams Beobachtungen bis auf den heutigen Tag; und so ist denn auch in jedem Ort seiner Lesereise der spannendste Moment für ihn die Frage an das Publikum, ob man sich hier dem Kraichgau zugehörig fühle. Was denn auch, heute wie vor hundert Jahren, vom Auditorium nicht selten verneint oder zumindest bezweifelt wird – und dies selbst im Raum Eppingen, wo doch eigentlich das „Herz des Kraichgaus“ schlagen müsste.
Erleichtert wurde die Entscheidung von Verlag und Autor für eine zweite und aktualisierte Neuauflage durch das positive Echo sowohl seitens der Presse wie der Leserschaft auf Adams Buch, derzeit die einzige umfassende Gesamtdarstellung der Kraichgauer Geschichte. Gelobt wird neben der stringenten und dabei doch lockeren Darstellungsform insbesondere die erzählerische Qualität des Textes, die – wie ein Rezensent es formulierte – das Buch zur geeigneten Lektüre auch für Belletristik-Fans mache.