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Alemannisch | Beim Lalli hängt die Zunge aus der Gosche

Beim Lalli hängt die Zunge aus der Gosche

Das alte alemannische Wort "Lalli, Lälli" für Zunge ist heute nur noch selten im Alltagswortschatz der Südbadener zu finden. Das Grundwort steckt ebenso im "Lällebäbbel", was einen dussligen Tagträumer beschreibt oder Jemanden, der dumm daherredet.

Herdermer Lalli
Dagegen ist es an der Fasnet in aller Munde, denn die Herdermer Lalli-Zunft aus Freiburg gehört zu den ältesten und bekanntesten Narrennestern der Breisgaumetropole. Die Herdermer Lalli wurden im Jahr 1930 als Narrengruppe in Herdere (Herdern) gegründet. Ihr Markenzeichen ist die weit heraushängende Zunge, die im Alemannischen eben "Lalli" genannt wird. Als Narrenhäs wählte man eine bäuerliche Tracht mit Zipfelkappe und Trachtenhütchen, schwarzen Hosen und rotem Schilee mit großen Knöpfen. Bei ihren öffentlichen Auftritten führten die Lalli einst allerlei Requisiten mit sich, wie Schnapsguddere, Dubackspfiffe und ein Buureveschper. Heute veranstalten sie mit ihren Kuhglocken einen gewaltigen Lärm.

Restaurant Lällekönig Basel
Auch in Basel ist "Lälli" noch ein geläufiges Wort für Zunge. Sogar eine Figur aus bemaltem Kupferblech mit überlebensgrossem Kopf, Krone und herausgestreckter Zunge begrüßte einst die Ankömmlinge am Basler Rheintor bei der Mittleren Rheinbrücke Basel. Der Lällekönig konnte dort sogar dank eines mit dem Uhrwerk gekoppelten Mechanismus seine "Lälli" weit herausstrecken. Der Original-Lällekönig ruht heute im Historischen Museum Basel. Eine Nachbildung des Basler Wahrzeichens findet sich an der Schifflände am Restaurant Lällekönig Basel.

Maske Herdermer Lalli-Zunft
Das Wort "Lalli" ist vermutlich indogermanischen Ursprungs, da es auch anderen europäischen Sprachen in ähnlicher Form und verwandter Bedeutung vorkommt. Im Englischen steckt es in "lolly, lollipop" für Lutscher oder "lullaby" für Wiegenlied. Das Walisische kennt "loliaf" für Unsinn reden. Das lateinische "lallare" bedeutet in den Schlaf sprechen. In Romani heißt "lalero" soviel wie stumm. Im deutschen Sprachraum entwickelte sich das Wort über das Altdeutsche "lallon" zu "Lalli" für Zunge oder dem Verb "lallen" für unbeholfen sprechen. Auch der Frauenname Lara hat vermutlich mit "Lalli" gemeinsame Wurzeln. In der römischen Mythologie ist Lara nach der Überlieferung durch den antiken Dichter Ovid eine geschwätzige Wassernymphe - benannt nach dem griechischen Wort "lalia" für "geschwätzig, schwatzhaft". Wegen dieser Geschwätzigkeit verliert sie zudem ihre Zunge und verwandelt sich in eine Unterweltgottheit. Der heute gängige schriftdeutsche Begriff Zunge stammt dagegen vom germanischen Wort "tungon" ab. Es ist auch im Englischen als "tongue" erhalten geblieben.

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