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Fastnachtsmuseen in Baden-Württemberg

Wissen | Speckle Ignaz

Speckle Ignaz

Ignaz Speckle wurde im Jahr 1754 in Hausach als ältester Sohn einer aus dem Allgäu stammenden Familie geboren. Sein Vater arbeitete in Hausach im Kinzigtal in einem dort ansässigen Hüttenwerk als Pfannenschmied. Nach dem Besuch der Volksschule in Hausach ging er auf ein Gymnasium in Freiburg. Im Januar 1773 wurde Ignaz Speckle Novize in der Ordenshochschule St. Peter und legte mit 21 Jahren das Ordensgelübde ab. Seither trägt er den Namen Igantius. Im Jahr 1777 empfing er die Priesterweihe und stieg schnell zum Stiftsherr und Professor der Theologie auf. Zwischen 1783 und 1789 war er in mehreren Orten als Seelsorger tätig. Danach verwaltete er einige Jahre die Pflege Bissingen in Württemberg. Im November 1795 wurde er im zweiten Wahlgang schließlich zum Abt des Stiftes St. Peter im Schwarzwald gewählt, der letzte in dem alten Kloster in Hochschwarzwald überhaupt.

Das Kloster litt aber bereits kurze Zeit später den Einfällen der Franzosen während den sogenannten Revolutionskriegen. Sein Verhandlungsgeschick mit den französischen Kommandanten in dieser Phase fand große Anerkennung, die auch in einem Dankschreiben Kaiser Franz II. zum Ausdruck kommt. Abt Ignaz wurde im Jahr 1800 für einige Zeit in Straßburg gefangen gehalten. Der Pressburger Friede 1806 beendete zwar die militärischen Aktivitäten in der Region, doch wurde das bisher zu Österreich gehörige St. Peter aber an das neuentstandene Großherzogtum Baden übergeben. Das Badische Herrscherhaus, traditionell evangelisch, säkularisierte die Besitzungen in St. Peter sofort.

Iganatius Speckle kämpfte in den folgenden Jahren für den Erhalt des Klosters im Hochschwarzwald. Es gelang ihm auch trotz eines persönlichen Gesprächs mit Großherzog Karl Friedrich von Baden und der Intervention des Papstes nicht, sein Kloster zu erhalten. Bis 1813 konnte der Abt noch in St. Peter leben, dann musste er nach Freiburg ziehen, nachdem in den Klostergebäuden ein Militärlazarett eingerichtet worden war. Das Ziel, erster Erzbischof von Freiburg zu werden, vereitelte sein Tod im Jahr 1824. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Kirche von St. Peter, um dessen erhalt er so lange gekämpft hatte. Ein Großteil seines Lebens schrieb Ignaz Speckle ab 1797 in einem Tagebuch auf. Dieses einmalige schriftliche Zeugnis jener bewegenden Jahre und umfangreiche Quelle für Historiker wurde bereits im Jahr 1870 erstmals editiert.

Literatur:
ENGELMANN, URSMAR, Das Tagebuch von Ignaz Speckle, Abt von St. Peter im Schwarzwald. Orts-, Personen-, Sach- und Wortregister zum ersten Teil (1795-1802) und zweiten Teil (1803-1819).
Stuttgart, W. Kohlhammer

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