Rheinbund
Der Rheinbund war ein Zusammenschluss süd- und westdeutscher Staaten ab dem Jahr 1806. Frankreich hatte unter der Herrschaft Napoleons zahlreiche Städte in Süd- und Westdeutschland erobert und in seine Abhängigkeit gebracht. Im Frieden von Pressburg entstanden die Königreiche Württemberg und Bayern so wie das Großherzogtum Baden. Die Gründung des Rheinbundes war nun ein strategischer Schachzug Napoleons, die Länder an sich zu binden und die ehemaligen Strukturen des heiligen Römischen Reiches zu schwächen.Die im Rheinbund versammelten Länder erklärten sich nun offiziell für selbständig und kündigten ihre Zugehörigkeit zum Heiligen Römischen Reich. Im Sommer 1806 legte der noch amtierende Kaiser Franz II. die Kaiserwürde nieder und legte somit die formelle Grundlage zur Beendigung des Heiligen Römischen Reiches.
Unter der Abhängigkeit Napoleons mussten die Staaten des Rheinbundes Soldaten für die Eroberungszüge Frankreichs bereitstellen. Im Gegenzug erfuhren die Staaten des Rheinbundes einen gewissen politischen Aufschwung, in dem sie an Macht und Land dazu gewonnen hatten.
So vergrößerte sich z.B. in jener Zeit das in Südwestdeutschland zersplitterte Territorium von Baden um ein Vielfaches. Städte wie Freiburg im Breisgau kamen zum neuen Baden hinzu. Auch das ehemalige vorderösterreichische Gebiet vom Bodensee bis in den Breisgau und der Hochschwarzwald wurden in das Großherzogtum Baden eingegliedert. Bis in das Jahr 1811 schlossen sich noch weitere 20 Staaten dem Bund an.
Der Rheinbund löste sich nach der Völkerschlacht in Leipzig im Jahr 1813 auf. In dieser Schlacht wechselten einige der im Bund vertreten Staaten die Fronten und schlossen sich den Ländern Preußen, Russland, Schweden und Österreich an. Im Wiener Kongress wurden die meisten Rheinbundstaaten in ihrem Territorium bestätigt und es folgte als Nachfolgeorganisation des Rheinbundes der Deutsche Bund.
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