Ausstellung: Die Baugeschichte der Kapelle in Tennenbach

Die kleine Kapelle in Tennenbach ist ein sehr besonderer Bau: nur 16 m lang, 11 m breit, 16 m hoch dominiert er das sonst fast von Hochbauten freie Tal. Das frühgotische Kleinod ist das älteste intakte Gebäude der Region. Die Besonderheiten sind, neben der Schönheit des Innenraumes, die zahlreichen, meist paarweise auftretenden Symbole auf den Steinquadern der Kapelle: Sind es Steinmetz- und/oder Versatzzeichen?

Ab 2015 haben die Wissenschaftler der Baugeschichte, Frau Dr. Anne-Christine Brehm und Herr Dipl. Ing. Nikolaus Koch vom KIT Karlsruhe eine verformungsgerechte Bauaufnahme von dem Objekt angefertigt, so dass nun ein bis ins kleinste Detail gehender Plansatz des Baues vorliegt, auf dessen Grundlage Fragestellungen der Bauforschung behandelt werden können.

Aus der Steinbearbeitung, der Schichtung und der Art und Anordnung der Zeichen soll versucht werden, einige der vielen offenen Fragen zu dem letzten übriggebliebenen Bauteil des Zisterzienserklosters Porta Coeli zu beantworten, von dem die letzte, barocke Bauphase von Peter Thumb aus bildlichen Überlieferungen besser bekannt ist. Die Frage der Bauzeit, die in der Literatur von 1240 und ca. 1350 reicht, und die mittelalterliche Bautechnik werden Themen sein.