Haltingen
Haltingen liegt nördlich der Kernstadt Weil am Rhein zu Füßen des Tüllinger Bergs. Das bereits 767 n.Chr. beurkundete Rebdorf in der nahen Bannmeile der Münsterstadt Basel war schon immer so etwas wie die Weinstube der Basler mit ihrem groß angelegten Rebgarten. Nicht nur das fränkische Königskloster St. Denis hatte hier schon Besitzrechte angemeldet, sondern auch die Abtei der Alemannen in St. Gallen und der Basler Bischof, der in bester Lage einen sehr großen Weingarten besaß und daraus reiche Zinsweine bezog. Daneben waren alle größeren Basler Klöster und Stifte in Haltingen reich begütert und holten im Herbst von der Trotte ihre fälligen Weinzinsen ab. Zum Patron der Dorfkirche in den Reben kam bis Ende des Mittelalters alljährlich die Basler Jugend zur Pferdeweihe am St. Georgstag. Aber nicht nur zu diesem Fest kamen die Basler gern nach Haltingen, sondern im Herbst auch zu den einladenden Gaststätten. Doch auch die Haltinger gingen des Öfteren nach Basel, allerdings aus anderen Gründen.Durch die Grenznähe zu Frankreich und den immer wieder einfallenden Franzosen im 17. und 18. Jahrhundert suchten die Haltingen hinter den Stadtmauern Basels Schutz vor Plünderung, Verfolgung und Brandschatzung. Abermals in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 1940 während des Zweiten Weltkriegs geriet Haltingen unter Beschuss und ein Großteil des Dorfes wurde dabei zerstört. Ein Teil der bäuerlichen Hofstätten wurde aber umgehend wieder aufgebaut und noch während des Krieges bezogen, der übrige Teil gleich danach. Als Zentralort mitten im Obstgarten des Markgräflerlandes sorgte die Gemeinde Haltingen bereits 1936 für einen Obstgroßmarkt mit eigener Markthalle, der im Jahre 1955 der Bau einer Winzerkellerei folgte. Seit 1975 gehört das ehemalige selbstständige Rebdorf Haltingen zur Stadt Weil am Rhein und ist der größte Stadtteil der Großen Kreisstadt. Haltingen ist seit der Eingemeindung eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. Das bedeutet, Haltingen hat einen Ortschaftsrat, der bei jeder Kommunalwahl von den Wahlberechtigten neu gewählt wird. Vorsitzender dieses Gremiums ist der Ortsvorsteher, es gibt eine Ortschaftsverwaltung und ein Rathaus Vorort.
Anzeige