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Karl Drais und der Vulkan Tambora

Am 12. Juni 1817 unternahm der badische Erfinder Karl Drais (1785-1851) in Mannheim die erste Fahrt auf seiner Laufmaschine – der so genannten Draisine. Dieses Datum gilt als die Geburtsstunde des Fahrrades.

Karl Drais (1785-1851)
Mehr als 200 Jahre später gibt es vermutlich keinen Haushalt mehr ohne Fahrrad, sei es für den Alltag oder zum Sport. Radfahren genießt einen besonders guten Ruf. Es schont Gelenke, ist gut für das Herz und die Figur. Das Fahrrad hat in den letzten Jahren sein positives Image vom gesunden Fortbewegungsmittel zum Klimaschützer ausgebaut. Dabei hat erst eine Veränderung des Klimas vermutlich den Weg zur Erfindung des Fahrrads ausgelöst. Der gigantische Ausbruch des asiatischen Vulkans Tambora im Jahr 1815 verdunkelt weltweit den Himmel. Kälte, Dürre und Hunger waren die Folge. Als das Jahr ohne Sommer ging das folgende ungewöhnlich kalte Jahr 1816 im Westen und Süden Europas in die Geschichte ein. Als Folge des Vulkanausbruchs bedingte Kälteperiode führte zu Hungersnöten und die Haferpreise kletterten in die Höhe. Im Schwarzwald schneite es mindestens einmal jeden Monat, auch über die Sommermonate hinweg. Als Folge der Ernteausfälle und steigender Preise konnten Pferde und andere Tiere, die der Fortbewegung dienten, nicht mehr gefüttert werden, oftmals aus Not geschlachtet.

Draisine (Laufmaschine)
Während der schlimmste Vulkanausbruch des vergangenen Jahrtausends für den Ausfall des Sommers in Europa sorgte, tüftelte der in Karlsruhe geborenen Freiherr Karl von Drais an seiner Idee, ein Verkehrsmittel zu schaffen, das mit einfacher Menschenkraft auskam. Der revolutionäre Gedanke dabei, zwei Räder hintereinander anzuordnen, statt wie bei einer Kutsche nur nebeneinander. Das vordere Rad sollte manuell lenkbar sein. Karl Drais (1785-1851) aus Baden gilt seither als der Urvater des Zweirads, dem Vorläufer des heutigen Fahrrads. Nach ihm wurde im Jahr 1817 das erste Modell benannt, die Draisine, ein Laufrad. Der Vorläufer des heutigen Fahrrads hatte noch keine Pedale, der Fahrer musste sich vom Boden selbst direkt abstoßen. Das Gestell, sowie Lenker und Reifen des ersten Modells waren aus Holz gefertigt.

War der Vulkanausbruch nun tatsächlich der Grund für den Aufstieg des Fahrrads? Zeitgenossen nahmen mangels geeigneter Nutzung und der chaotischen gesellschaftlichen Zustände die Draisine anfangs allenfalls als sportliche Kuriosität war. Der Erfinder selbst - heute geehrt - wurde zu Lebzeiten als Spinner verspottet. Erst nach Karl Drais Tod kam es zu der entscheidenden Weiterentwicklung des Zweirades. Vor rund 200 Jahren wurde allerdings sicherlich - auch unter den Folgen des des Vulkanausbruchs - der Grundstein für eine der bedeutsamsten Erfindungen des 19. Jahrhunderts gelegt.
Badische Geschichten

Foto: Badische Geschichten

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