Waldulm
Das Dorf Waldulm - überreginal bekannt als Rotweindorf - liegt im unteren Achertal. Direkte Nachbargemeinden sind Ringelbach bei Oberkirch, Mösbach, Oberachern, Kappelrodeck und Ottenhöfen. Der heutige Ortsteil von Kappelrodeck wurde als "universitas de walulma" erstmals am 29. Juli 1244 urkundlich genannt. Vorausgegangen war ein Streit zwischen der Gemeinde und dem Kloster Allerheiligen um ein Stück Wald und den dazugehörigen Gütern, der ein Gericht in Mainz schlichten musste. Dieser Schlichtungsvorgang ist schriftlich überliefert.Über Jahrhunderte hindurch bildete der Waldulmer Kirchspielspruch von 1507 die Grundlage des Zusammenlebens in der örtlichen Gemeinschaft. Darin waren die Rechte und Pflichten des Vorgesetzten und Untertanen festgeschrieben. Alleiniger Landesherr war der jeweilige Bischof zu Straßburg. Zerstörerische Feldzüge - wie während dem Dreißigjährige Kriegs und die späteren Erbfolgekriegen - sowie Notzeiten führten immer wieder zu einem starken Rückgang der Bevölkerungszahl. In wirtschaftlich schlechten Zeiten kam es auch zu Auswanderungsbewegungen.
Unter der Herrschaft Straßburg blieb Waldulm bis in das Jahr 1803. Dann kam das Dorf zum Großherzogtum Baden. Im Zuge der Gemeindereform wurde Waldulm 1974 in die Nachbargemeinde Kappelrodeck eingemeindet. Über die Jahrhunderte spielte der Abbau von Granitgestein, sowie Obst- und Weinbau eine wichtige wirtschaftliche Lebensgrundlage für die Einwohner. Letzteres kommt auch im Ortswappen zum Ausdruck, bei dem im unteren Feld der Buchstabe W gezeigt wird. Im oberen gespaltenen Wappenschild sieht man ein Arm mit Winzermesser und eine Traube.
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