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Freiburg | Herdern (Freiburg) | Schiller von Herdern

Schiller von Herdern

Das Geschlecht der Schiller von Herdern stammt ursprünglich aus dem heutigen Bayern. Stammvater des Adelsgeschlechtes war Stephan Schiller, der im 15. Jahrhundert lange Zeit Bürgermeister in Riedlingen an der Donau war. Seine beide Söhne, Johann und Bernhard, gingen zum Studieren an die Universität Freiburg. Bernhard Schiller, der 1475 geboren, war bereits mit 19. Jahren Magister an der Artistenfakultät, später promoviert er zum Doktor der Medizin und wurde schließlich 1504 zum Professor der Medizin berufen. Da er in Freiburg schnell den Ruf eines guten Mediziners hatte, wurde er ab 1509 auch als Stadtarzt tätig. Nach seiner Heirat mit Margarete Forner kaufte er in Herdern den alten Dinghof, der sich seit 1457 im Besitz der Stadt befand. Mit 45 Jahren erkrankte Bernhard Schiller an einer Geisteskrankheit, die sich insbesondere an einer Verschwendungssucht äußerte. Die Stadt veranlasste seine Einweisung in das Irrenhaus zu Basel, wo er sich unter die Aufsicht des Basler Stadtarztes Paracelsus begab. Bernhard Schiller starb dort im Jahr 1534.

Bernhard Schiller hinterließ aus der Ehe mit Margarete Forner eine Tochter und drei Söhne. Der 1506 geborene Sohn Joachim Schiller spielte für Herdern und auch für Freiburg eine bedeutende Rolle. Er war ebenso wie sein Vater begeisterter Mediziner und studierte an der Freiburger Universität und in Tübingen. Nach seinem Studium reiste er viel durch die Lande und veröffentlichte medizinische Artikel über seine Forschungen. Obwohl er eine gute Reputation in Fachkreisen hatte, nahmen es die Freiburger Stadtväter übel, das er auf französischer Seite als Militärarzt am piemontesichen Feldzug teilgenommen hatte. Nur so ist es zu erklären, das er nach seiner Rückkehr in Freiburg keine Anstellung an der Universität bekam. Dafür widmete er sich ab 1539 am heutigen Rathausplatz Freiburg (früher Franziskanerplatz) um sein neu erworbenes Haus "Zum Rechen". Bis heute ist am südlichen Erker am Neuen Rathaus Freiburg das Steinrelief mit dem Einhorn als Wappentier erhalten.

Das Haus "Zum Rechen" ging später in den Besitz der Universität über und diente lange Zeit als Kollegiengebäude. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 verlegte man ein Teil der Fakultäten in die freigewordenen Klostergebäude der Jesuiten. Heute ist der Gebäudekomplex noch als "Alte Uni" bekannt. Nur die Naturwissenschaftler und Mediziner verblieben im Haus "Zum Rechen", bis schließlich Ende des 19. Jahrhunderts die Stadt Freiburg das Gebäude erwarb und mit dem Nachbarhaus "Zum Phönix" als Neuen Rathaus umbaute. Joachim Schiller stürzte nach seinem Hausbau in Freiburg und dem möglichen Ausbau des Dinghofes in Herdern zu einem Wasserschloss in eine finanzielle Krise. Dies äußerte sich schließlich im Verkauf des Dinghofes 1542 und zahlreichen Streitigkeiten mit Bürgern er Stadt. Er starb schließlich 1556 und hinterließ eine Frau und 6 Kinder.

Die Bedeutung Joachim und Bernhard Schillers für Herdern ist aus historischer Sicht eigentlich gering, da beide die meiste Zeit auf Reisen oder in er Stadt als Arzt und Mediziner verbrachten. Doch besonders mit Joachim Schiller hatte das kleine Dorf am Fuße des Rosskopfes ein Adelgeschlecht, das sich "von Herdern" nannte und weit über seine Grenzen bekannt wurde. Zum hundertjährigen Todestag unternahm der Stadtarchivar Peter Albert gar den Versuch, zwischen dem berühmten Dichter und der Freiburger Arztfamilie mit Sitz in Herdern ein verwandtschaftlicher Bezug herzustellen.

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