Colombischlößle
Erbaut zwischen 1859 und 1861, steht das Colombischlößle auf einer kleinen Anhöhe am Rande der Altstadt, umgeben vom gemütlichen Colombipark. Der Colombipark ist eine kleine grüne Parkanlage, mit vielen Sitzgelegenheiten, Weinreben, Kleinkunstwerken und Blumeschmuck. Einst stand hier die Bastion St. Louis, die Freiburg zur Zeit der französischen Besatzung nach Westen absichern sollte. Die Ruinen der damaligen Festung des französischen Festungsbaumeisters Sébastien Le Prestre de Vauban wurden nach der Sprengung der Festungsanlage im Jahr 1744 in Gärten und kleine Weinberge umgestaltet. Das letzte optische Überbleibsel dieser Zeit ist der Colombipark. Georg Jakob Schneider hatte die Villa im Jahr 1860 für die Gräfin Maria Gertrudis de Zea Bermudez y Colombi im Stil der englischen Neugotik erbaut. Später erwarb Johann Georg Thoma das Anwesen. Er baute schließlich das Gelände westlich der Altstadt etwas um, wobei als Nebenprodukt die Colombistraße und die Rosastraße entstanden.Die Rosastraße wurde durch mächtige Stützmauern von Park und Villa abgetrennt und trägt den Namen seiner Gattin. 1899 erwarb die Stadt Freiburg das imposante Anwesen. Im Laufe der Zeit hielten sich viele Institutionen in den Räumlichkeiten der alten Villa auf. Von der Stadtverwaltung bis zu militärischen Dienststellen ist besonders die Badische Staatskanzlei hervorzuheben. Hier regierte Leo Wohleb von 1947 bis 1952 im noch selbstständigen Südbaden. Seit 1983 befindet sich das Freiburger Museum für Ur- und Frühgeschichte in den Räumen des Colombischlößle. Insbesondere Ausgrabungsstücke von Alemannen, Römern und Kelten finden in den Räumen des Colombischlößle ein neues Zuhause. Fast wäre das schöne Anwesen dem Neubau des Theaters zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Opfer gefallen, doch man entschied sich glücklicherweise für einen Bauplatz weiter südlich. Das Stadttheater wurde 1910 feierlich eröffnet.
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