Kirchturm St. Georg Denzlingen
Der weithin sichtbare Turm der Kirche St. Georg Denzlingen im Ortskern gilt als eine kunsthistorische Besonderheit. Entstanden ist der Kirchturm in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Auftraggeber war der damals amtierende Markgraf Ernst I. von Baden-Durlach (1515–1553) der Markgrafschaft Baden-Hachberg. Bemerkenswert ist, dass der Kirchturm nicht geschlossen, sondern sich als offener Turmhelm mit einer von außen sichtbaren Wendeltreppe bzw. Spiraltreppe zeigt. Die umgebende Brüstung zeigt sowohl den Schriftzug "ave maria gracia plena dominus tecum" (gegrüßt seist du Maria, voller Gnade, der Herr ist mit dir) als auch die Jahreszahl der Fertigstellung in römischen Ziffern (MDXLVII) sowie das Wappen der Hachberger. Künstler in Europa beschäftigten sich mit dieser Form der Wendel- bzw. Spiraltreppen erst wenige Jahre zuvor, kein geringer als Leonardo da Vinci und der Architekt, Bildhauer und Maler Francesco di Giorgio Martini. Aber auch Albrecht Dürer wendete sich in Deutschland diesen Baustil zu. Trotzdem sind nicht wenige verwundert, dass der damalige Baumeister des Kirchturms in Denzlingen Kenntnisse über diese Spiralkonstruktionen hatte vor allem auch den Mut hatte, diesen ungewöhnlichen Baustil auch umzusetzen.Anzeige