Name Schwarzwald
Der Name Schwarzwald scheint auf den ersten Blick mit schwarzem Wald leicht zu erklären. Doch um die Namensgeschichte zu verstehen, muss man rund 2000 Jahre zurückblicken. Die ersten Menschen, die sich auch schriftlich mit dem Mittelgebirge auseinandersetzten, waren die Römer. Sie nannten den für sie unbekannten Wald mit seinen tiefen Schluchten, hohen Gipfeln, wilden Bächen und Flüssen "Marcianae silvae", was man als Grenzwald deuten kann. In einer Urkunde aus dem Jahr 868 n. Chr. ist dann zum ersten Mal der Name "Swarzwald" schriftlich überliefert, übernommen aus der mittellateinischen Übersetzung "Silva Nigra". Der Schwarzwald war zu jener Zeit aber alles andere als schwarz und dunkel, sondern ein wilder und schwer zu durchdringender Urwald, geprägt von Mischwald und einer üppigen Flora und Fauna. Unbewohnt war der Schwarzwald dennoch nicht. Denn keltische Sippen lebten vor, während und nach den Römern am Rande des Schwarzwalds in ihren Oppida und sicherlich auch in kleinen Sippen in höheren Gebieten. Im dritten nachchristlichen Jahrhundert wurden die Römer von den Alemannen vertrieben. Sie ließen sich ebenso am Rande des Schwarzwaldes nieder und gründeten ihre Dörfer, aus denen die heutigen Städte und Gemeinden entstanden, die auf der Silbe "ingen" enden. Im 7. und 8. Jahrhundert trauen sich die Menschen weiter in den Schwarzwald hinein und besiedelten auch die Höhen. Treibende Kraft bei der Besiedlung des Schwarzwalds waren zu Beginn Mönche, die Klöster gründeten. Später im Mittelalter lockten Adlige zahlreiche Bauern mit besonderen Freiheiten auf die Hochflächen, um den Schwarzwald urbar zu machen. Daher ist anzunehmen, das die Farbe "Schwarz" hier symbolisch für das Dunkle steht, für geheimnisvoll und angsteinflößend. So wurde schließlich der ganze Schwarzwald nach und nach erschlossen. Heute ist der Schwarzwald eine der meistbesuchten Erholungsräume in Deutschland.Anzeige