Schauenburg
Die Burgruine Schauenburg liegt oberhalb der Stadt Oberkirch in der Ortenau und stammt im wesentlichen aus dem 11. Jahrhundert. Sie wurde vermutlich im Auftrag des Herzogs Berthold II. von Zähringen gegen Ende des 11. Jahrhunderts ausgebaut, nachdem schon ein Vorgängerbau an jener Stelle stand, der von örtlichem Adel bewohnt wurde. Die Lage war auch für die Zähringer Herzöge von strategischer Bedeutung, da sie über das zu Füßen der Burg beginnende Renchtal eine Verbindung zu ihren Besitzungen im Schwabenlande hatten. Im 12. Jahrhundert bewohnte die Burganlage ein Burgmanngeschlecht von Schauenburg, das aber nur regional Einfluss ausübte. Uta von Schauenburg, die im Jahr 1197 hochbetagt starb, lebte viele Jahre auf der Schauenburg. Sie gründete z.B. das Kloster Allerheiligen, das nordöstlich von Oberkirch in einem hochgelegenen Seitental des Renchtals liegt.Im 17.Jahrhundert verfiel die Burg, nachdem sie im Dreißigjährigen Krieg mehrfach belagert und zerstört wurde. Zwischen 1650 und 1661 war Grimmelshausen, der Dichter des Schelmenromans Simplicius Simplizissimus, Verwalter der Schauenburger und zeitweise Burggraf. Ab 1659 wurde die Unterhaltspflicht von der Burg auf das Schloss in Gaisbach übertragen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts ist überliefert, dass die Burg "gänzlich in Ruinen liegt". Zwei Wohntürme und die Schildmauer sind erhalten, ein Ringgraben umschließt die Burg. Von der Burg hat man eine herrliche Aussicht auf Oberkirch und das untere Renchtal. Eine Einkehrmöglichkeit besteht in die nahe der Burg liegenden Burgwirtschaft. Schon im Mittelalter gastierten die Ritter und Besucher der Schauenburg mit ihrer Begleitung in der Schänke neben der Burg.
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