Seiden- und Baumwollspinnerei MEZ

Der Fabrikant Carl Mez zählte zu den Pionieren der Industrialisierung in Südbaden und beschäftigte in seinem Betrieb schon in den 1870er Jahren mehr als 500 Menschen. Mit dem Gewerbekanal nutzte Mez als erster großer Betrieb den Kanal zur Gewinnung elektrischen Stroms und nahm im Jahre 1884 – weit und breit gab es damals noch keine vergleichbaren Stromerzeuger - ein eigenes Wasserkraftwerk in Betrieb. In sozialen Fragen war Mez ebenso Vorläufer und sorgte auch für die Rundumversorgung seiner Beschäftigten. Dazu gehörte unter anderem eine werkseigene Badeanstalt, die Einrichtung einer Betriebssparkasse, bezuschusstes Werksessen, ein eigener Weinberg und man staune, sogar betriebseigene Milchkühe. Nach dem Ende der Firma Mez führte ein Nachfolgebetrieb - die Coats Thread Germany GmbH - einen Teil der Produktion auf dem alten Gelände in der Oberau weiter. Doch im Jahr 2005 war dann endgültig Schluss. Die Gebäude des Restbetriebes wurden abgerissen. Einige wenige Bauten der einst ausgedehnten Fabrikanlage stehen dagegen noch und wurden erhalten. Eine der großen Werkshallen ist nach großem Umbau zum neuen Heim des Südwestrundfunk (Studio Freiburg) geworden, in einem weiteren Gebäude sind Büros und Kleinbetriebe zu Hause.