Wasserspeier
Als Wasserspeier bezeichnet man so genannte Auslassrohre bzw. Wasserableitungen, die das auf Gebäudedächern in Rinnen gesammelte Regen- und Schmelzwasser am Ende des Daches in freiem Fall entleerten. Der tiefere Sinn des Wasserspeiers liegt darin, dass das gesammelte Regenwasser in einem Bogen vom Gebäude wegfließt und somit das Mauerwerk und Fundament vor Wasser besser geschützt wird. Das Ende der Wasserspeier war gewöhnlich plastisch verziert, weshalb sie bis heute als architektonische Element an alten Gebäuden geliebt werden. Während in der Antike oft Löwenköpfe dominierten, bevorzugte man in der Gotik und Renaissance eher fantasievolle Tier-, Dämonen- oder Fratzenköpfe. Obwohl nicht mehr benötigt, da das Wasser seit Ende 18. Jahrhunderts großteils über Dachrinnen abgeleitet wird, sind Wasserspeier bei Kirchen und alten Häusern noch bis heute in großer Anzahl zu finden.Anzeige