Hexenhammer
Als Hexenhammer bezeichnet man ein literarisches Werk des Dominikanermönchs Heinrich Kramer (1430-1505) zur Legitimation der Hexenverfolgung. Das Werk gilt als eines der verheerendsten Bücher der Weltliteratur und hat mit großer Wahrscheinlichkeit Tausenden von Menschen den Tod gebracht. Von seiner ersten Auflage im Jahr 1487 an wurde das Buch ein mächtiges Instrument für die Inquisitoren. Es legitimierte die Hexenverfolgungen und diente als Anleitung zur Überführung und Verurteilung von vermeintlichen Hexen. Kramers Buch traf Ende des 15. Jahrhunderts den Nerv der Zeit. Denn es brach eine große Kältewelle über Mitteleuropa herein. Extrem kalte und lange Winter verursachten eine Lebensmittelknappheit, selbst die grundlegenden Nahrungsmittel wurden ausgesprochen teuer, so dass große Bevölkerungskreise verarmten oder hungerten. Für derlei Klimaveränderungen oder auch Krankheiten wie die Pest wurden dann immer wieder Hexen verantwortlich gemacht, die mit ihrem "Schadenszauber" der Bevölkerung zusetzen wollten. Der Hexenhammer von Heinrich Kramer wurde bis 1669 insgesamt 29 Mal aufgelegt. Aber schon zu seinen Lebzeiten gab es Widerstand gegen das Buch. Unter anderem verspottete Erasmus von Rotterdam (1466-1536) – einer der größten Humanisten jener Zeit - den Autor und den Inhalt seines Buches.Anzeige