Karlsruhe
ZKM Karlsruhe: Renaissance 3.0
Verwissenschaftlichung von Kunst
Die Mathematisierung der Welt hat längst auch die Kunst erfasst – eine Entwicklung, die auf eine lange Geschichte zurückblickt: Vor mehr als 1000 Jahren brachte die arabische Renaissance (800–1200) bereits erstaunliche (Musik-)Apparate und roboterartige Figuren hervor. Die italienische Renaissance (15. bis frühes 17. Jahrhundert) stieß mit der Erfindung der Perspektive, der Vermessung des Raums und dem Bau komplexer mechanischer Maschinen immense zivilisatorische Neuerungen an. Die Basis einer 3. Renaissance ist, dass Künstler:innen und Wissenschaftler:innen im digitalen Zeitalter vergleichbare Werkzeuge verwenden. Neben der gegenwärtigen Politisierung der Kunst zeigt sich damit auch eine Tendenz zu ihrer Verwissenschaftlichung. Diese wird in der Ausstellung sichtbar gemacht.
Ein gemeinsamer »Pool of Tools«
Lange Zeit haben sich Kunst und Wissenschaft auseinanderentwickelt: Die Kunst orientierte sich primär an den Dingen, die sich mit natürlichem Auge erfassen ließen. Sie blieb im Horizont der natürlichen Perzeption. Die Wissenschaft beginnt jenseits der natürlichen Rezeption. Sie beobachtet die Welt bereits seit dem 16. Jahrhundert mit Instrumenten. Damit stieß sie zu den bislang unzugänglichen »res invisibiles« des Mikrokosmos und des Makrokosmos vor.
Mit dem Aufstieg der technischen Medien setzte eine Wende ein: Künstler:innen begannen sich für die Verwendung „wissenschaftlicher“ Apparate zu interessieren. Heute arbeiten beide Disziplinen zunehmend mit denselben Werkzeugen, Methoden und Programmen. Dieser gemeinsame »Pool of Tools« weist auf den Beginn einer neuen Renaissance hin, wie sie die italienische Renaissance ähnlich verwirklicht hatte. Leonardo da Vinci erörterte in seinem »Trattato della Pittura« (um 1500): "Se la pittura è scienza o no" und kam zu dem Ergebnis: Malerei ist eine Wissenschaft.
Aufbruch in eine neue Renaissance
Die Ausstellung präsentiert zeitgenössische Positionen von Künstler:innen, die einerseits Forschungslinien der vorangehenden Renaissancen weiterführen, andererseits neue Forschungsfelder eröffnen. Sie zeigt auch überzeugende Parallelforschungen bzw. Wahlverwandtschaften zwischen Wissenschaft und Kunst. Im Mittelpunkt steht eine neue Werkzeugkultur. Sie gibt anhand von 35 Positionen der Medienkunst Einblicke in künstlerische Laborsituationen und künstlerisch-wissenschaftliche Kollaborationen, die ein gemeinsames multidisziplinäres Wissensfeld für das 21. Jahrhundert eröffnen – von der Biochemie über Genetic Engineering und Informationsdesign zu den Neurowissenschaften und Unconventional Computing.
Mit einem umfangreichen physischen und digitalen Vermittlungsprogramm bietet »Renaissance 3.0« Raum, um in der Allianz von Medienkunst und Wissenschaft aktuelle Technologien und Erkenntnisse zu diskutieren und Wissensfelder zu erkunden.
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Hinweis Archivierte Informationen
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