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Freiburg (Breisgau) | Freiburger Bobbele

Freiburger Bobbele

Mit dem Begriff "Freiburger Bobbele" bzw. "Friburger Bobbele" bezeichnen sich seit vielen Jahrzehnten die eingeborenen Freiburger selbst und fast jeder Niigschmeckte kennt den Spruch: "Wer ins Bächle neidappt - muss ein Freiburger Bobbele heiraten". Doch über die Herkunft des Wortes und dessen eigentliche Bedeutung und dessen Verbreitung gibt es noch viele Ungereimtheiten. Bobbele gilt schon lange als Neckname für die Freiburger und ein alter Freiburger Kinderreim lautet: "Kinderschüler Bobbeli, drinke no en Schobbeli". Bekannt ist in Südbaden auch das "Poppele vom Hohenkrähen" bei Singen, das Stadtpoppele in Emmendingen und die Basler bezeichnen sich als "Böppi". Kleine Tannenzapfen bezeichnet man im Schwarzwald als "Fohrebobbeli". Die unterschiedlichen Schreibweisen von Bobbele, Bobbeli, Boppi oder Böppi liegen am Unterschied zwischen dem Hochalemannischen und den nördlicheren Variierten.

Den ältesten schriftlichen Beleg des Wortes Bobbele im Zusammenhang mit Freiburg findet man erstmals 1909 im "Der Breisgauer Volksspiegel" von Johann Philipp Glock (1849-1925), eine Sammlung volkstümlicher Sprichwörter, Redensarten, Schwänke, Lieder und Bräuche in oberalemannischer Mundart. In so manchem wissenschaftlichen Lehrwerk dagegen führt man den Begriff auf eine Abwandlung bzw. Verniedlichung des Wortes "Puppe" zurück. Im Badischen Wörterbuch von 1925 wird das Bobbele unter Poppele aufgeführt und wird eher mit kindischen bzw. sich idiotisch verhaltenden Kindern gebraucht. In Freiburg selbst gibt es die verbreitete Theorie, dass das Wort Bobbele auf den Freiburger Franz Joseph Bob (1733-1802) zurückgehe. Bob war der erste Rektor der geregelten Volksschule, die 1773 in Freiburg eingeführt wurde.

Im Alltag findet sich das Wort Bobbele in unterschiedlichsten Bereichen. Als Friburger Bobbili bezeichnet sich eine 1963 gegründete Narrenzunft. Das Friburger Bobbele ist das Maskottchen und der Sympathieträger des A+K Verlags, der auch eine Informationsbroschüre mit dem Namen "Friburger Bobbili" herausgibt. Als etwas kantig und derb, nach außen unbeholfen und herb, im Inneren wahr und echt, darf man Schmidt´s Bobbele Schokoladen-Spezialität in der Altstadt genießen, eine Konditorei mit Tradition. Seit Herbst 2017 gibt es mit der Bobbele-Figur auch ein inoffizielles Maskottchen. Die Bobbele-Figur mit Bollen-Krone - die sowohl das Kreuz des Freiburger Stadtwappens aufgreift, als auch die typischen Bollenhüte aus dem mittleren Schwarzwald - wurde von Judith Velminski zusammen mit Sabine Kuhn entwickelt. Sie geben dem Bobbele fortan nicht nur ein Gesicht, sondern auch eine neue Plattform zur künstlerischen Gestaltung.

Aber nicht nur bei der Namensherkunft gibt es Ungereimtheiten, denn in den letzten Jahrzehnten unterscheiden sich die Ansichten darüber, wer sich eigentlich Bobbele nennen darf. Es wird unter anderem die strenge These vertreten, dass ein echtes Bobbele im Freiburger St. Elisabeth-Krankenhaus geboren sein und gebürtige Freiburger als Eltern haben muss. Hinter der Legende vom Elisabeth-Krankenhaus - das von 1928 bis 2002 eine Geburtsstation hatte - könnte man allerdings eine gelungene Marketingstrategie vermuten. Wer dieser Ansicht nahe steht, kann sich das heutzutage auch schriftlich in Form einer "Bobbele Urkunde" bestätigen lassen. Doch ein echtes Freiburger Bobbele ist man vor allem dann, wenn man seine Wurzeln in Freiburg hat, das Gesicht der Stadt und das kulturelle Erbe pflegt und seine alemannische Wurzeln auch der nächsten Generation weitergibt.

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