Bahlingen zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Nachdem das 19. Jahrhundert für die Bewohner Bahlingens - die vorwiegend im Wein- und Ackerbau beschäftigt waren, eher von Not geprägt war, erlebte die Kaiserstuhlgemeinde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einen Modernisierungsschub. Ab 1896 war Bahlingen an die Kaiserstuhlbahn und damit an die Reichsbahnstrecke von Mannheim nach Basel angeschlossen.Im Jahr 1903 wurde die zentrale Wasserversorgung fertig gestellt, der 1907 der Bau eines Pumpwerks folgte. Ab 1907 gab es für jeden Einwohner, sofern er davon Gebrauch machen wollte, elektrischen Strom. 1913 war das neue Schulhaus mit Lehrerwohnhaus und das neue Gemeindebad fertig gestellt.
Die beiden Weltkriege brachten allerdings wieder viel Not mit sich. Zerstörungen gab es am Westrand des Kaiserstuhls dagegen nur wenig. Deshalb sind in Bahlingen - wie auch im benachbarten Eichstetten - viele der typischen Kaiserstühler Winzerhäuser im alten Dorfkern erhalten geblieben.
Zahlreiche Fachwerkhäuser wurden in den letzten Jahren liebevoll restauriert, so dass man sich nicht selten die Frage stellt, wer eigentlich, rein äußerlich gesehen, den Bau von so genannten modernen, neuzeitlichen Wohnhäusern zulässt :-)
Heißt es doch an einer Hausfassade mit alemannischem Fachwerk: "Lasst uns am Alten, so es gut ist, halten". Ein bisschen mehr verbindliche Bautradition könnte wohl auch nicht im 21. Jahrhundert schaden ...
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