Schlangenkapelle Stegen
Im hinteren Attental – einem kleinen Seitental des Dreisamtals - steht mit der Schlangenkapelle eines der vielen historischen Kleinode der Region. Sie liegt auf einem Bergsporn oberhalb des Henslehofes. Ein kleiner Waldweg führt zu der beinahe unscheinbaren Kapelle. Der Bau der Kapelle geht auf eine alte Sage zurück, die wie schon aus dem Namen der Kapelle vermuten lässt, mit Schlangen zu tun hat. Es gab wohl früher eine Zeit, wo die dort lebenden und arbeitenden Menschen mit einer Schlangenplage zu kämpfen hatte. Der Henslehof und das ganze Tal sollen von giftigen Nattern und Ottern heimgesucht worden sein. Trotz vielerlei Bemühungen nahm die Plage kein Ende. Da, so überliefert es die Sage, gelobte man, der Jungfrau Maria eine Kapelle zu bauen, wenn nur bald die Schlangen endlich verschwinden würden. Kaum war das Versprechen ausgesprochen, verschwanden die Reptilien aus dem oberen Attental.Die dankbaren Bewohner setzten ihr Gelöbniss sofort in die Tat um und bauten eine kleine Kapelle, ausgestattet mit einem kleinen Altar. Darauf steht bis heute eine Madonna mit dem Jesuskind. Dabei steht die Figur auf einer von einer Schlange umwundenen Weltkugel, die den Grund des Kapellenbaus symbolisiert. Schon Heinrich Schreiber, der Freiburger Historiker und Stadtarchivar, schrieb die alte Sage nieder und beschäftigte sich im 19. Jahrhundert mit der Schlangenkapelle. Noch im ausgehenden 19. Jahrhundert fand dort jeweils am 2. Februar die Zeremonie einer Schlangenaustreibung statt. In der Kapelle wurden mehrere Rosenkränze gebetet, und schließlich zog der Bauer dreimal eine Kette um die hintere Hofeinfahrt, um den Schlangen symbolisch den Eintritt in Hof und Haus zu verwehren. Sie Schlangenkapelle erreicht man am besten, wenn man z.B. mit dem Fahrrad über Ebnet in Richtung Stegen fährt. Dann geht’s zwischen beiden Orten links ab ins Attental zum Waldcafé Faller. Nun folgt man z.B. dem Waldweg rechts hoch zur Schlangenkapelle, die ungefähr zwischen Henslehof und dem Waseck (641 Meter) steht.
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