Bergbau in Kappel
Kappel war viele Jahrhunderte eine Bergbaugemeinde. Schon im Mittelalter begann man im Kappler Tal Silber und Blei abzubauen. Engagierte Familien wie die Litschgi, die Freiherren von Beroldingen und von Roggenbach waren an der in der Fühzeit des Bergbaus maßgeblich an der Ausbeute beteiligt. Mitte des 18. Jahrhunderts existierte ein Schmelzwerk und zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man mit der Gewinnung von Zinkblende. Ein neuer Aufstieg setzte nach dem Ersten Weltkrieg ein, vor allem in den dreißiger Jahren, in denen die Molzhofsiedlung für Bergleute entstand. Der Bergbau wurde erst im Jahr 1954 aufgrund mangelnder Rentabilität eingestellt. Bis dahin waren in Kappel Vorort noch rund 200 Bergleute beschäftigt. Die typischen Einrichtungen eines Bergbaubetriebs fand man auch in Kappel, wie z.B. eine Seilförderbahn, die nach der Stilllegung abgebaut wurde, Bergmannsheim und Erzwäschereien. Heute ist fast alles - das an den Bergbau erinnern könnte, aus dem Orts- und Landschaftsbild verschwunden. Doch ein geübtes Auge kann die Spuren der Bergbaugeschichte durchaus erkennen, wie z.B. die vielen Abraumhalden im Kappler Tal. Folgen des Bergbaus finden sich heute aber auch im Erdreich. Denn erhöhte Werte von Blei, Cadmium, Zink und anderen Schwermetallen gehen auf den historischen Bergbau in der Region zurück, ein Schicksal, das viele Bergbaugemeinden im Schwarzwald teilen.Anzeige