Villingen
Villingen ist ein historischer Ort und Teilort der Doppelstadt Villingen-Schwenningen. Das Stadtgebiet liegt zwischen dem Ostrand des Schwarzwaldes und der Hochmulde der Baar an der Brigach, einem Quellfluss der Donau. Villingen gehört zu den ältesten Siedlungsräumen des Schwarzwalds. Nur 1 Kilometer südöstlich der heutigen Altstadt entdeckten Archäologen auf dem Magdalenenberg ein Keltengrab aus der Hallstattzeit, dass im 6. Jahrhundert v. Chr. geschaffen wurde. Das Keltengrab hat eine Länge von mehr als 100 Meter und bis zu 10 Meter hoch. Später siedelten Römer an den keltischen Siedlungsplätzen, Alemannen folgten. Der Name des alten Städtchens "Ad Filingas" wurde erstmals im Jahr 817 n. Chr. urkundlich erwähnt und 999 erhielt der aufstrebende Marktflecken das Münz- und Zollrecht verliehen.Die eigentliche Stadtgründung geht auf die Zähringer zurück, die um 1100 nach demselben Muster wie in Freiburg und Offenburg am rechten Ufer der Brigach eine Stadt an zwei sich kreuzenden Hauptstraßen anlegten. Die Zähringer waren ein ursprünglich schwäbisches Herzogengeschlecht, das sein Herrschaftsbereich im Laufe der Zeit aus dem Schwäbischen heraus erst in die Baar und später an den Oberrhein verlagerte. Im Jahr 1218 wurde Villingen eine staufische Reichsstadt und die bereits von den Zähringern mit einer Mauer mit vier Toren und zwei Wehrtürmen zu einer mittelalterlichen Festung ausgebaute Stadt wurde weiter befestigt. Von den Staufern ging die Stadt an schließlich die Fürstenberger über, die sie 1326 an das Haus Habsburg verkauften.
Im Dreißigjährigen Krieg überstand die Festung Villingen die Belagerung der Schweden und Württemberger ebenso unbeschadet wie 1704 den Ansturm französischer Truppen. Ein Glück für die Stadt, denn nach einer Zerstörung wäre wohl ein Großteil der historischen Gebäude und die mittelalterliche Struktur heute nicht erhalten. Die Habsburger Herrschaft über Villingen endete 1805, ein Jahr später wurde die einstige Zähringerstadt in das neu geschaffene Großherzogtum Baden eingegliedert. Der Bau der Schwarzwaldbahn brachte Villingen ab 1873 einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung, da nun eine schnelle verkehrstechnische Anbindung an Rheinebene und an den Bodenseeraum geschaffen war.
1907 fand in Villingen die erste größere Gewerbe- und Industrieausstellung statt, ein Vorläufer der heute überregional bekannten Südwestmesse. Mit Betrieben der elektrotechnischen und metallverarbeitenden Industrie ist die Stadt noch heute einer der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte im Schwarzwald.
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