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Deggenhausertal | Deggenhausertal Gemeinde

Deggenhausertal Gemeinde

Deggenhausertal ist eine Gemeinde im Hinterland des nordwestlichen Bodenseegebietes. In direkter Nachbarschaft liegen die Orte Markdorf und Salem. Deggenhausertal gehört verwaltungstechnisch zum Gemeindeverwaltungsverband Markdorf. Das Gemeindegebiet erstreckt sich in hügeliger Landschaft zwischen den Bergen Höchsten und Gehrenberg auf Höhen zwischen rund 450 Meter und 833 Meter mit Hängen, die zum Tal der Aach abfallenden. Ein Großteil der Gemeindefläche wird landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzt.

Ab 1972 vereinigten sich die Gemeinden Deggenhausen, Homberg, Roggenbeuren, Untersiggingen, Urnau und Wittenhofen zur neuen Gemeinde Deggenhausertal. Verwaltungsmittelpunkt der Gesamtgemeinde ist Wittenhofen. Zum 1.1.1977 wurde der Weiler Ellenfurt (früher Heiligenberg) eingemeindet. Das Gebiet umfasst neben den Hauptorten eine große Zahl von kleinen Siedlungen, Weilern, Einzelhöfen oder Zinken. Ihre Sondergemarkungen wurden bereits zwischen den Jahren 1915 bis 1925 aufgehoben. Wirtschaftliche Bedeutung hat in diesem landschaftlich reizvollen Gebiet in den letzten Jahrzehnten zunehmend der Fremdenverkehr.

Deggenhausen
Deggenhausen liegt am nördlichen Rand der Gemeinde Deggenhausertal. In Deggenhausen trug im Jahr 1256 Werner Gnifting von Raderach dem Konstanzer Bischof das Patronatsrecht der Kirche mit dem zugehörigen Hof auf. Dieser belehnte damit den Grafen von Heiligenberg. Bereits 1483 verpfändete der Bischof Deggenhausen mit Obersiggingen den Grafen von Werdenberg und überließ den Ort 1779 gänzlich den Fürsten von Fürstenberg. 1399 stattete der Graf von Werdenberg das neugegründete Kollegiatstift Betenbrunn mit der Pfarrei Deggenhausen aus. 1806 ging Deggenhausen an Baden und wurde ab 1813 dem Bezirksamt Meersburg zugeordnet. Ab 1849 gehörte es zum Bezirksamt Pfullendorf und schließlich ab 1857 zum Bezirksamt Überlingen, welches dann ab 1938 im Landkreis Überlingen aufging.

Homberg
Der Ortsteil Homberg liegt am nordöstlichen Rand der Gemeinde Deggenhausertal. In Homberg liegt auch mit dem 833 Meter hohen "Höchsten" die höchste Erhebung des Bodenseekreises. Die 1191 genannte Pfarrkirche zu Oberhomberg war im Besitz der Schenken von Ittendorf. Deren Besitznachfolger Burkhard von Eilerbach übertrug sie den Dominikanerinnen in Rugacker im oberen Linzgau. Homberg gehörte dann zur Überlinger Vogtei, im 16. Jahrhundert der Ort unter fürstenbergische Vogtei, die 1806 aufgelöst wurde. Unterhomberg wurde erst 1781 von Weingarten an das Haus Fürstenberg abgetreten.

Limpach
Der Ortsteil Limpach liegt an östlichen Rand der Gemeinde Deggenhausertal. Eine Burg der Herren von Limpach stand auf der Anhöhe von Benistobel, wo ein tiefer Schlossbrunnen heute noch zu sehen ist. Ein Albert von Limpach wurde schon 1170 erwähnt.

Roggenbeuren
Der Ortsteil Roggenbeuren liegt zwischen Urnau und Wittenhöfen der Deggenhausertaler Gemeinde. Der Ort wird bereits 860/61 in St. Galler Urkunden erstmals genannt. Prähistorische Grabhügel weisen aber auf eine wesentlich frühere Besiedlung der Region hin.1280 und 1283 erwarb das Domkapitel die Kirche, im gleichen Jahr vom Schenken von Schmalenegg die Güter zu Roggenbeuren. Zur gleichen Zeit überließ der Konstanzer Bischof dem Domkapitel das Patronatsrecht der Kirche. Damit hatte der Dompropst Gerichtsbarkeit, Steuer und Pfarrei. Nach der Säkularisierung kam der Ort 1803 zu Baden

Untersiggingen
Der Ortsteil Untersiggingen liegt ungefähr in der Mitte der Deggenhausertaler Gemarkung. Der Ort wird als Siggingen in einer St. Galler Urkunden erstmals 772 n. Chr. genannt. Für eine sehr viel frühere Besiedlung sprechen zwei Grabhügel auf der Gemarkung Oberwald. Salem erlangte 1293 und 1317 Grundbesitz in Untersiggingen, Heiligenberg, verkaufte jedoch die Ortsherrschaft mit dem Kirchensatz 1313 dem Spital Überlingen, das sie bis zur pfandweisen Abtretung 1779 innehatte. Seit 1806 ist Untersiggingen badisch.

Urnau
Der Ortsteil Urnau liegt am Nordhang des 756 Meter hohen Gehrenberges. Auf eine vorgeschichtliche Besiedlung weisen die bronzezeitlichen Funde im Gewann Schelmenäkker hin. Urnau im Rottachtal wird in St. Galler Urkunden erstmals im Jahr 1094 mit Besitz des Klosters Allerheiligen genannt. Vor 1284 und 1303 erwarb Salem von den Schenken von Ittendorf das Dorf Urnau mit Gerichtsrechten und Kirchensatz, die es bis zur Säkularisation bewahrte. Mit der Säkularisierung kam der gesamte Klostergrundbesitz und damit auch das Dorf Urnau 1803 an Baden

Wittenhofen
Der Ortsteil Wittenhofen liegt in der Mitte der Deggenhausertaler Gemarkung. Wittenhofen und Mennwangen werden im Jahre 1134 erstmals urkundlich erwähnt. Wittenhofen gilt als früher Ausbauort der Merowingerzeit zwischen Unter- und Obersiggingen. Die ortsadligen Herren von Wittenhofen, als deren letzte Vertreter im 14. Jahrhundert die Brüder Hermann, Konrad und Heinrich von Wittenhoven bekannt sind, saßen auf der Burg Falkenstein über der Falkenhalde. Wendlingen wird 1275 und Harresheim 1437 urkundlich genannt. Den Fürsten zu Fürstenberg-Heiligenberg wurde 1637 Wendlingen von Kloster Salem und 1776 Menwangen von Kloster Petershausen übertragen. Jeder dieser späteren Ortsteile von Wittenhofen hatte einen eigenen Ortsadel, der auf heute nicht mehr vorhandenen Burgen residierte. Bis 1806 gehörten die Dörfer zu Heiligenberg, dann zu Baden. Mit fünf weiteren Gemeinden schloss sich Wittenhofen am 1. Januar zur neuen Gemeinde Deggenhausertal zusammen, deren Verwaltungsmittelpunkt Wittenhofen heute ist.

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