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Höllentalbahn

Die Höllentalbahn im Schwarzwald ist eine einzigartige Eisenbahnstrecke von Freiburg im Breisgau durch das Höllental nach Donaueschingen. Der bekannteste Streckenabschnitt verläuft von Freiburg bis nach Neustadt. Der Streckenabschnitt Neustadt bis Donaueschingen bezechnet man daher auch gerne als Hintere Höllentalbahn. Bei Titisee zweigt die Dreiseenbahn nach Seebrugg am Schluchsee ab.

Obwohl der Ausbau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert sehr schnell erfolgte, so galt doch der Bau einer Bahntrasse durch das Höllental als unmöglich. Mit dem damaligen Stand der Technik schien es nicht realisierbar, die enge Schlucht und den Höhenunterschied zwischen Himmelreich und Hinterzarten zu überwinden. Doch die wirtschaftliche Situation des Schwarzwaldes wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer schwieriger.

Ursprüngliche Produkte aus dem Schwarzwald - wie z.B. Werkzeuge oder andere Haushaltsgegenstände - wurden durch Importe aus weit entfernten Gegenden zunehmend abgelöst, da sie im großen Umfang günstig mit der Bahn geliefert werden konnten. Basel, Freiburg und die meisten Orte in der Oberrheinebene waren bereits seit 1845 an die Badische Hauptbahn angebunden. Viele Betriebe mussten ihre Arbeit im Hochschwarzwald aufgeben, die Menschen zogen in die Städte und nicht wenige bauten sich eine neue Existenz in Übersee auf. Das neue Standbein Tourismus steckte noch in den Kinderschuhen. Doch allen technischen Schwierigkeiten zum Trotz entschied man sich 1882 für die Planung und den Bau der Höllentalbahnstrecke. Der badische Baudirektor Robert Gerwig übernahm die Leitung des Baus, denn er hatte auch die Schwarzwaldbahn im Norden mitgestaltet und besaß ausreichend Erfahrung.

Es mussten über 600 Höhenmeter überwunden, mehrere Tunnels gebaut und sämtliche Hänge vor Steinschlag abgesichert werden. Da die Antriebskraft noch nicht den Anstieg, vor allem am Höllensteig, verkraftete, wurden die Lokomotiven mit zwei verschiedenen Antriebssystemen ausgerüstet: Den Antrieb auf Rädern und einen ergänzenden Zahnradantrieb für die steilen Streckenabschnitte. Der Betrieb der Höllentalbahn zwischen Freiburg und Neustadt wurde 1887 aufgenommen. Am 23. Mai 1887 hatte der Badische Großherzog Friedrich I. höchstpersönlich die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnstrecke feierlich ein. Die Höllentalbahn begann am Freiburger Bahnhof und wurde ursprünglich direkt durch die Wiehre entlang der Loretto- und Uracherstraße geführt. An der Straßenbreite der Uracherstrasse in der Wiehre kann man das heute noch erkennen und der alte Wiehre Bahnhof ist auch noch ein Relikt jener Anfangsphase. Erst 1934, nach dem Bau von Loretto- und Sternwaldtunnel, bekam die Höllentalbahn ihre heutige Route durch Freiburg.

Nach dem Bahnhof in der Wiehre ging es früher weiter zu den Stationen Freiburg-Waldsee, Littenweiler, Freiburg-Kappel und schließlich Kirchzarten. Die Haltestellen Waldsee und Kappler Tal existieren heute nicht mehr. Nach dem Bahnhof Himmelreich führt die Strecke ins Höllental. Ursprünglich lagen im Tal selbst noch die Bahnhöfe des Hirschsprungs und der Posthalte. Heute fährt der Zug direkt durch bis nach Hinterzarten. Nach Hinterzarten kommt als nächste Bahnstation Titisee. Anschließend geht es weiter Richtung Donaueschingen oder Richtung Schluchsee mit der Dreiseenbahn.

Die Arbeit bei der Trassenführung der Bahn war sehr mühselig. Entlang der fast senkrechten Felswänden musste erst die Trasse angelegt und insgesamt sieben Tunnel in den Fels geschlagen werden. Eine Meisterleistung war auch der Bau der alten Ravennabrücke, von der heute nur noch ein minimaler Rest im Wald vorhanden ist. Sie hatte damals eine Länge von über 140 Metern und wurde durch zweit Stützpfeiler getragen. Sie überquerte die Ravennaschlucht auf einer Höhe von fast 40 Metern. Seit 1936 läuft die Strecke der Höllentalbahn mit elektrischem Strom. Sie löste die alten Dampflokomotiven ab, die wahrlich Kraft brauchten, denn zwischen Freiburg und Hinterzarten galt es fast 600 Höhenmeter zu überwinden. Vom Freiburger Hauptbahnhof bis Freiburg-Wiehre verläuft die Strecke zweigleisig, ansonsten ist sie durchgehend eingleisig. Am Bahnhof Himmelreich warten die Züge aufeinander, so dass die Züge in kürzeren Abständen durch das Höllental fahren können. Der Weiterbau der Höllentalbahn bis nach Donaueschingen erfolgte 1901.

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